Zur Wahrnehmung von Reenactment, Living History-Szene und Co

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7 Antworten

  1. Sehr treffende und differenzierte Darlegung der Problematik aber wie Abhilfe schaffen? Durch Aufklärung. Wir versuchen im Geschichtspark den Medien die Unterschiede klar zu machen (oft vergebens, doch dann muss man auch mal eine TV-Anfrage abweisen!) Auch unsere Vorgehensweise gewandete/kostümierte Besucher nicht zum Besuch zu ermutigen, für die wir oft gescholten wurden, hilft hier Verwischung der Darstellung zu verhindern. Wichtig wäre bei Veranstaltungen reines Event von fundierter Darstellung zu trennen, was auch große Museen oft unterlassen. Es ist „ein Kampf an vielen Fronten“ gegen Medienignoranz und Spaßgesellschaft, doch ich denke das größte Pfund in dieser Angelegenheit sind die immer größere Zahl gut ausgerüsteter, gut informierter und eloquenter Darsteller in den verschiedenen Bereichen, die auch dank Artikel wie diesem gute Argument und Formulierungen zur Aufklärung der Laienbesucher an die Hand bekommen.

  2. Isi sagt:

    Lieber Markus,

    nehmen wir uns doch mal ganz weg. Uns gibt es gar nicht. Was hindert eine Fernsehproduktion mit ihrem Riesenapp., ihren Redakteuren und Gebührengeldern ordentlich und korr. zu recherchieren, was ich von jeden Journalisten erwarten.
    1. ich habe eine gute Story, o.k. die belassen wir so
    2. ich habe eine Zeit
    2.1. wie war die Kleidung in dieser Zeit
    2.2. die Ernährung
    2.3. die Standesunterschiede
    2.4. die Architektur
    2.5. die Infrastruktur
    2.6. etc. pp.
    3. wie kann ich das finanzieren, herstellen lassen, etc. pp. wer macht so etwas bereits etc. pp.
    4. Welche Hauptdarsteller habe ich
    5. Welche Drehorte, Studien sind geeignet
    6. Produktion
    7. Vermarktung
    8. Ausstrahlung
    Eine Produktion, die ordentlich recherchiert, müßte einen Standart annährend wie die Laiendarsteller der LH-Szene hinbekommen, zumal optisch ja mit Kunststoffen etc. pp. getrickst werden kann, siehe die Kunststoffketten von WETA
    Da sie es nicht hinbekommen, arbeiten sie einfach nicht professionell und gehören gefeuert. So einfach sehe ich das, aber so einfach ist es wohl nicht. Aber das Gepfusche ist einfach nicht mehr zu ertragen.
    Zu unserer Außendarstellung: Das ist unser Hobby und wir haben Spaß dabei. Alles andere ist mir inzwischen wirklich egal. Wie die Leute Geschichte wahrnehmen, ist eine andere Angelegenheit. Wer so unsensibel mit dem Mittelalter umgeht, bei dem habe ich auch keine großen Hoffnung, dass andere Zeiten sensibleren Umgang erfahren. Und das ist dann wirklich schlimm.

    Dein Mimose Isí

  3. Danke für Eure Kommentare! Mir ist bewusst das ich keine Lösung anbiete und nur Probleme anspreche oder nur Lösungen zwischen den Zeilen nenne. Ich möchte aber versuchen in nächster Zeit noch ein paar Lösungsansätze zu bieten, wobei ich noch keine Ahnung habe wohin mich das führen wird. Kritisieren ist tatsächlich leichter als Probleme zu lösen…

  4. Agnes sagt:

    Sehr guter Artikel. Und ein für mich als Steinzeitlerin wichtiger Absatz ist auch der letzte. Römer, Bronzezeitler, Kelten usw haben einen weit besseren Ruf, als Mittelalter-Darsteller. Vielleicht, weil da die archäologische Aufarbeitung schon früh angegangen wurde und die Wissenschaftlichkeit und Aufklärung sowie die museale Präsentation der Materie immer im Vordergrund stand? Vielleicht ist der miese Ruf des und die Fantasien der Bevölkerung über das Mittelalter einer nicht rechtzeitig betriebenen Erforschung und archäologischen Aufarbeitung dieser Zeit anzulasten?

  5. Birgit Schultz sagt:

    Sehr guter Beitrag. Um aber wirklich ernst genommen zu werden, sollte aber die Rechtschreibung dringend überarbeitet werden.

  1. 12/01/2014

    […] hat er sich einige Gedanken “Zur Wahrnehmung von Reenactment, living history-Szene und Co.” […]

  2. 01/01/2018

    […] äußere Betrachter ohne tieferes Vorwissen, Andreas Sturm nannte ihn exemplarisch in einem Vortrag1 den Müllwerker mit Frau und zwei Kindern, wird bei erster Betrachtung allenfalls  feststellen […]

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