Reihengräber, Einzelgräber und Fibeln
Nach einigen Überlegungen habe ich an meiner Karte zur Völkerwanderungszeit im hessischen Ried weitergebastelt. (Zum vergrößern drauf klicken!)
Die Bügelfibelfunde aus Gräbern habe ich durch „F“s ersetzt. Rote „F“s sind alamannische, blau „F“s fränkische Bügelfibeln. (Leider ist mir ein F etwas verutscht weshalb man es nur schlecht sieht)
Eigentümlicher Weise fanden sich diese nur in Goddelau und Wolfskehlen. Dies muss aber nichts bedeuten.
Neu hinzu gekommen sind auf auch Fahnen und Wimpel. Die Fahnen markieren die späteren Königshöfe Trebur und Gernsheim, die Wimpel die dazugehörigen Höfe. Dies dient mir hauptsächlich zur Orientierung.
Weiterhin neu sind die Rauten. Die Vierergruppen von Rauten stellen größere Friedhöfe dar, während die einzelne größere Raute Einzelbegräbnis markiert. Die Unterscheidung viel mitunter sehr schwer da viele, im 19. Jahrhundert gemachte Funde oft nur sporadisch überliefert sind und eine Unterscheidung nicht möglich ist.
Die einzige Erkenntnis, die ich bisher dadurch erhielt, war eine die ich bereits vermutete. während sich im Norden die Gräberfelder an der „Mainzer Straße“ und dem Altneckarbett orientieren, scheinen sie sich ab Groß-Gerau an der Römerstraße zu orientieren.
Verwundert hat mich hingegen, das ich keine Funde für Königstädten ausmachen konnte, was aber natürlich auch am Buch liegen kann.
Die kleinen, unscheinbaren, schwarzen Kreuze markieren übrigens St.Albans Kirchen.
Einen weiteren, interessanten Fund machte ich für Darmstadt. Eine Fibel die ich nicht genau zuordnen kann. Ich würde sie für angelsäschisch oder für die Kopie einer angelsäschischen Fibel halten. Auf Facebook bekam ich den Tipp „Ich würde sie allgemeiner als skandinavischen Typ einorden, wie die 1899 aus einem zestörten langobardischen Grab in Perchtolsdof aufgesammelte. Im Kalalog: Germanen, Hunnen und Awaren, Nürnberg 1987. Taf. 89/XIV, 48a“, leider habe ich diesen Katalog nicht vielleicht kann ja jemand…. oder aber er ist Spezialist für solche Fibeln und kann genaueres sagen!
Im Übrigen sind solche „ausländischen“Stücke nichts außergewöhnliches. Die Fibel sollte einer modebewusten Fränkin gehört haben.
Werner Jorns (mit teilweisem Bezug auf einen H. Kühn?) deutet die Fibel als fränkische Nacharbeitung eines angelsächsischen Vorbilds und datiert sie auf 575-625. Gefunden wurde sie an der alten Windmühle, also eigentlich irgendwo im Niemandsland zwischen Darmstadt und Weiterstadt, wo eine alamannische, später von den Franken übernommene Wüstung zu vermuten ist.
Ich darf dazu noch ergänzen, das der Fund möglicherweise auch aus Bessungen stammt, da beim Auftauchen der Funde 1859 (Anlegen der Bahnstrecke) und der Einlagerung im Kabinettmuseum nicht sonderlich ordentlich gearbeitet wurde. Die datierung würde ich so unterschreiben, gerade wegen der Angos die im Fundkontext erwähnt sind.
Ansonsten schreibe ich gerade ne Mail an die
YorkUniversity of Bradford an eine Spezialistin 😉Danke für den Kommentar… jetzt weiß ich das das neue Kommentarsystem funzt