Heinrich II – Erste Jahre ohne Trebur
Schon bei dem Zug zu Bischof Willigis zwecks Krönung in Mainz 1002 muss Heinrich II. durch Trebur gekommen sein. Anfang Juni, so berichtet Tiethmar, versucht Heinrich bei Worms den Rhein zu überqueren. Der Weg wird ihm jedoch versperrt. Er täuscht eine Heimreise nach Bayern vor, dreht aber bei Lorsch nach Norden ab und kann bei Mainz ungehindert den Rhein überqueren. Das bedeutet, das Heinrich II. über Gernsheim und Trebur nach Mainz kam, wo er am 7. Juni gekrönt wird.
Im September reist er von Boppard nach Speyer, dabei sollte er allerdings östlich des Rheins gereist sein und Trebur nicht betreten haben.
Im November des Jahres 1002 befindet er sich in Regensburg und reist von da an nach Frankfurt , wo er das Weihnachtsfest verbringt. Trebur sollte hierbei nur eine Rolle zur Versorgung gespielt haben.
1004 befindet sich Heinrich auf einem Italienzug, kehrt aber im Juni zurück. Von Straßburg reist er nach Mainz wo er im Dom das Fest St. Peter und Paul feiert und von dort nach Sachsen. Ein Zug über Trebur ist möglich, wahrscheinlicher ist aber die Route nördlich des Mains.
Im April 1006 hält sich Heinrich II. in Ingelheim auf. Er kam von Mühlausen und reiste weiter nach Erstein bei Straßburg. Im Juli reist er von Basel nach Bingen, die Reise könnte per Schiff unternommen worden sein, aber über den Reiseweg oder mögliche Stopps gibt es keine Informationen.
Im Januar 1007 führt ihn sein Weg von Mühlhausen nach Ladenburg. Wahrscheinlich ist ein Weg über die Handelsstraße nach Frankfurt, danach hätte er die Möglichkeit gehabt entweder über die Bergstraße nach Süden zu reisen oder am Rhein entlang. Hier würde ich zur Rheinroute tendieren da er hier auch Lorsch passiert hätte und zudem in Ladenburg für Worms urkundet. Er reist nach Bayern, gründet das Bistum Bamberg und reist nach Mainz. Dies geschieht auch zur Legitimierung des Bistums, da Würzburg dafür Teile seiner Diözese abtreten musste. Erst von hier aus schickt er Boten nach Rom zum Papst. In Mainz halten sich zu diesem Zeitpunkt viele Bischöfe auf. Auch war der Mainzer Dom kurz vor seiner endgültigen Fertigstellung.
Von hier reist Heinrich nach Aachen und zurück nach Frankfurt, wo eine große Synode gehalten wird. Weihnachten feiert er aber im Anschluss in Pöhlde.
Im Mai 1008 hält er sich dann das erste mal, von Würzburg kommend, nachweislich in Trebur auf und reist von hier nach Mainz und Ingelheim.
Was ich interessant finde ist eine mögliche parallele mit Bamberg. Zumindest ist es wert sich einmal Gedanken darüber zu machen. Erst im Jahr 1007 beginnt eine ernsthafte Beurkundung in Bamberg als dieses Bistum wurde. Zwar war der Bau des Domes bereits 1004 angestoßen worden, aber Heinrich ist den Urkunden nach dort nicht nachzuweisen auch wenn er mehrfach in Bayern weilt. Dann aber in Regensburg, der alten bayrischen Hauptresidenz. Mit Sicherheit wird sich Heinrich über den Fortschritt „seines“ Domes und seiner Residenz auch persönlich auf dem laufenden gehalten haben, diese aber erst ernsthaft genutzt haben wenn die nötigsten Bauarbeiten abgeschlossen waren.
War es in Trebur ähnlich? War die vielleicht nötige Sanierung der Gebäude die er 1002 gesehen hatte 1008 abgeschlossen, so dass Heinrich sich ab jetzt erst öfters hier aufhielt?
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