Die Urkunden Heinrichs IV. vom Januar 1064
Die Stimmung im Reich ist nicht sonderlich gut. 1062 wurde Heinrich IV. in Kaiserwerth entführt, bzw. seiner Mutter und ihrem Kanzler Heinrich II. von Augsburg entzogen und diese damit entmachtet. Beide galten bei einigen ihrer Zeit als krasse Fehlbesetzung die auf gut deutsch von Tuten und Blasen keine Ahnung gehabt haben soll.
Angeführt wurden die Entführung durch die Bischöfe Anno II. von Köln, Adalbert von Bremen und Siegfried I. von Mainz, sowie den Adligen Eckbert von Braunschweig und Otto von Nordheim.
Bei den Bischöfen könnte man heute die Drei in klare Gruppen teilen: Anno – Mastermind, Machtgeil, Adalbert – der Entführer mit Herz und Siegfried – der Mitläufer. Das allerdings wäre viel zu kurz gegriffen.
Anno galt zu zwar als Ehrgeizig, war aber asketisch und nicht der klassische machtgeile Medici späterer Jahre. Man muss zum Beispiel zu seiner Person bedenken das das Bistum Köln, das ja auch für Aachen und damit auch früher für die Krönungen zuständig war, massiv an Macht verloren hatte. Wenn nun Anno versucht diese wieder herzustellen macht er dies nicht aus purem Eigennutz. Es dient der Kirche und was der Kirche dient, dient auch Gott! Die sei aber nur angeführt um der Sache eine gewisse Ambivalenz zu verleiehen.
Die Quellen nennen Anno im Übrigen „magister“, während Adalbert von Bremen als „patronus“ bezeichnet wird. Letzterer stand Heinrich auch persönlich näher als Anno. Durch Anno wird Köln ein häufiger Besuchsort entgegen früherer Zeiten.
Hier feiert Heinrich auch das Weihnachtsfest des Jahres 1063, während er den Jahreswechsel in Bonn verbringt. Zu dieser Zeit wird bei Hofe auch für Pfingsten eine Synode in Mantua angesetzt, die sich mit dem Schisma zwischen Ost- und Westkirche befassen soll.
Heinrich befindet sich auf dem Weg nach Süden, nach Augsburg und Basel, als er am 13. Januar 1064 in Trebur eine Urkunde zeichnet. Kurz zuvor oder auch schon in Trebur erreicht den Hof ein Gesandter der römischen Anhänger des Cadalus (Gegenpapst Honorius II.) mit Briefen für Heinrich und Adalbert von Bremen. Kaiserinwitwe Agnes hatte es lange versäumt ihren Gegenkanidaten für das Papstamt zu unterstützen . Honorius war 1062 für abgesetzt erklärt und dann exkommuniziert worden. An Pfingsten in Mantua wird man diesen Bann dann bestätigen.
Die erste Urkunde vom 13. Januar bestätigt dem Domkapitel Meißen auf Bitten seiner Mutter im Burgwald Schreibitz ein Gut von 50 Hufen. Es ist die erste Urkunde in der Agnes wieder auftaucht. Nach ihrem Sturz hatte sie sich zunächst ins Kloster zurückgezogen, dieses aber wieder verlassen und hielt sich wohl zur Unterstützung von Papst Alexander II. in Rom auf, kehrte aber in diesem Jahr wieder an den Hof zurück, wo sie ihre Feindschaft mit Gunter von Bamberg wieder aufleben lies.
Auch die zweite Urkunde vom 15. Januar erfolgt auf Bitten seiner Mutter. Hier erhält das Kloster Burtscheid bei Aachen 8 Hufen
Am 17. Januar erfolgt dann eine weitere Beurkundung, doch dieses mal treten Anno von Köln und Siegfried von Mainz als Bittsteller zu Gunsten Adalbert von Bremens auf. Adalbert erhält auf Grund treuer Dienste den Hörigen Nanno mit seinen Kindern Hildibern und Luzia und dessen Güter zu Weende im Leingau mit Zubehör zur freien Verfügung.
Am selben Tag entsteht auch eine weitere Urkunde . Die Bittsteller sind diesesmal Agnes und die drei Bischöfe. Das Kloster Jakobsberg erhält darin 25 Hufe in Dörnigheim. Diese Urkunde wurde jedoch verunechtet.
Spätestens am 2. Februar erreicht dann der Hof Augsburg, wo Heinrich das Fest Maria Reinigung begeht.
Das es nun ausgerechnet Trebur der Ort ist an dem Agnes an den Hof zurückkehrt mag Trebur ehren, ist aber wohl eher dem Zufall geschuldet. Eines aber vermag ich zumindest wieder erkennen. Trebur scheint zumindest so gut ausgerüstet zu sein, auch baulich, das es der Hof sich hier mindestens 5 Tage aufhielt und das im frühen Januar. Das würde förmlich nach Steinbauten mit Hypocausten schreien.
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