frühlatènezeitlicher Goldring aus Trebur

Quelle: bildindex der kunst und architekur, bildindex.de. Link: http://www.bildindex.de/bilder/mi09423d14c.jpg
Trebur, bzw. das hessische Ried hat durchaus einige beachtliche keltische Funde zu bieten. Meist stammen diese aus einem Gebiet östlich und süd-östlich Treburs.
Durch die starke ackerbauliche Nutzung der Region sind allerdings die Spuren, wie etwa Grabhügel fast vollständig eingeebnet und verschwunden. Bei diesen Vorgängen sind bereits zu früheren Zeiten viele Funde aufgetaucht, deren Fundorte heute jedoch nicht mehr zugeordnet werden können. Darunter fällt auch der „frühlatènezeitliche Goldring aus Trebur“ dem Dr. Hartmut Polenz in „Forschungen zur Vorgeschichte und Römerzeit im Rheinland“ Beachtung schenkt, der sich aber noch im Bildindex unter völkerwanderungs- oder merowingerzeitlich geführt wird, obwohl seine Zeitstellung bereits 1937 von A. Koch erkannt wurde.
Der Fund gehörte zum ältesten Bestand des Großherzoglichen Museums Darmstadt, dem Vorgänger des hess. Landesmuseums Darmstadt. Bereits vor 1850 muss er dorthin gelangt sein wobei sich darüber keine Unterlagen zuordnen lassen.
Der Reif besteht aus einem gerundeten Goldband. Die Enden sind als Leierornament gestaltet und besitzen nach außen gewandte Vogelköpfe, bei denen Punktpunzen die Augen markieren. Sichelförmige Plättchen bilden den Rand der Schmuckplatte, weiter nach innen folgt ein glatter Ring, sowie ein angelöteter Perldraht. Im Inneren sitzt dann eine, aus Perldraht gefertigte Triskele, die an 3 Punkten mit dem Perldraht der Platte verlötet ist.
Die Datierung als frühlatènezeitlich erfolgt mit der Begründung, dass Triskele und Leiermotiv sich zwar von der frühen bis zur späten Latènezeit finden, die Kombination des Leiermotivs mit Vogelköpfen aber eher auf die Frühzeit deutet und Vergleiche mit Funden von Gürtelhaken aus Hölzelsau und Eparnay. Da die durchbrochenen Ringplatten erst in Stufe B1/B2 aufkommen, tendiert Polenz dazu das Stück in einen Zeitraum zwischen dem späten A und einer frühen Stufe C zu datieren und sieht das Stück nahe einem Ring aus dem Fürstengrab vom Glauberg und schlägt dazu eine Analyse des Goldes vor um mögliche „Verwandtschaften“ zu erörtern.
Quelle: Dr. Hartmut Polenz „Ein frühlatènezeitlicher Goldfingerring aus Trebur“ in „Forschungen zur Vorgeschichte und Römerzeit im Rheinland“
Eine Antwort
[…] Tage einen interessanten Beitrag zu einem keltischen Goldring, der nahe Trebur gefunden worden war: http://www.tribur.de/blog/?p=22768. Das dort zu sehende Symbol, eine sogenannte Triskele, taucht nahezu überall im keltischen […]