Die Wallerstädter Feinwage

Feinwaage von Groß-Gerau-Wallerstädten mit Gußtiegel, Probierstein, Goldmünze, Drahtbarren aus Gold und byzantinischem Feingewicht. Foto: Reiss-Museum , aus Die Franken - Wegbereiter Europas
Die Idee Trebur als möglichen zentralen Handelsplatz des hessischen Rieds zu sehen, hatte ich mir verkniffen, ebenso wie die Annahme mögliche Verbindungen zu den Funden aus Wallerstädten zu ziehen, da mir das zu gewagt erschien. Zumal ich als Laie ja eigentlich nicht für die Theorien zuständig bin… 😉
Frau Dr. von Freeden hat mir aber mit ihrem Vortrag eine Steilvorlage geliefert um auch mal über den Tellerrand zu blicken. Deswegen greife ich mir heute mal die Feinwage die in Wallerstädten gefunden wurde.
Das Grab befand sich nicht einmal 3 Kilometer vom vermuteten Siedlungs und Handelsplatz (darf ich ja mal jetzt so sagen) Trebur entfernt. Neben den links abgebildeten Gegenständen befanden sich im Grab ebenfalls noch eine komplette Bewaffnung, bestehend aus Spatha, Sax, Wehrgehänge, Lanzenspitze und Schild, von dem Noch der Buckel und die eiserne Griffangel erhalten war. Er trug eine Tasche am Gürtel, die aber vergangen war. In ihr hatte sich ein Messer, eine Schere 2 Feuersteine, ein Feuereisen und ein Kamm befunden.
Neben dieser Austattung fanden sich noch Keramik, ein Holzeimer, Toilettengerät, Teil eines Pferdegeschirrs, Ein Bronzeschlüssel, ein Glasbecher und eine Münze.
Die Funde zeigen das es sich um einen Reichen Mann gehandelt haben muss! Sein Grab lag in der Nähe des Weges den Frau Dr. Freeden in ihrem Vortrag zeigte. Ich werde noch mal näher auf diesen Weg bei Gelegenheit eingehen.
Nach „Die Franken – Wegbereiter Europas“ konnten die Eisen-, Gold und Silberschmiede frei oder halbfrei sein , standen jedoch meist als unfreie im Dienst eines Herren, genossen aber wegen ihrer Fähigkeiten ein hohes Ansehen. Die Tötung eines Schmiedes war mit hohen Bußgeldern belegt. Die Edelmetallverarbeitung war an das städtische Umfeld, an Klöster und Bischofssitze und vorallem an Königshöfe (!) gebunden.
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…