Besuch bei „Die Staufer und Italien“ in Mannheim
Am Samstag wahren wir mit Bus und Bahn in Mannheim um die Ausstellung „Die Staufer und Italien“ zu besuchen. Ich muss vorher erklären, dass meine Freundin sehbehindert ist und wir daher Ausstellungen auch immer mit etwas anderen „Augen“ sehen, als normal Sehende.
Die Ausstellung besitzt eine sehr ausgewogene Mischung an Objekten, so das man sich mancher Abteilung nicht nur an Handschriften oder nur an Bauplastiken „langweilen“ muss. Natürlich brachte das den Nachteil mit sich das die Bleuchtung im gesamten Ausstellungsbereich recht dunkel ist, was den Objekten geschuldet ist, wir uns jedoch recht schnell an das gedimmte Licht gewöhnt hatten .
Die Schilder waren in guter Größe und Schrift, um sie auch bei den schlechteren Lichtverhältnissen gut lesen zu können. Lediglich die seitlich der Vitrinen angebrachten Schildchen zum Inhalt waren gelegentlich durch den Trubel schlecht zu sehen.
Schön waren auch zahlreiche Animationen auf großen Flachbildschirmen und Beamern mit z.B. Rekonstruktionen von Mailand, Palermermo, Worms, der Wildenburg und der Pfalz Gelnhausen. Etwas eigenartig fand ich die Animation zum Thema „Festmahl in der Pfalz Gelnhausen“: Man sah die Pfalz noch mal in kurzem Schwenk von Außen, anschließend folgte ein kurzer Schwenk über einen kleinenTisch mit 3 Keramiken – Ende. Wir sahen die Animation mehrfach weil wir nicht glauben konnten, das das alles war. Im Nebenraum war der Hoftag von Mainz thematisiert, wo dann auf einer Leinwand Auschnitte (Turnierszene, Schwertleite und Sturm) aus „Die Deutschen – Barbarossa“ zu sehen waren, was ich eher *räusper* unpassend fand.
Auch die Positionierung der Ausstellungsstücke in den Vitrinen selbst war sehr gut. Die Vitrinen waren nicht überfrachtet und auch für schlechte Augen gut positioniert. Ärgerlich waren aber die hektischen Führer, die Gelegentlich ihre Gruppen vor spezielle Vitrinen schoben und die schon stehenden Betrachter manchmal einfach zur Seite bugsierten.
Kleidungstechnisch wurde nicht ganz so viel geboten, es waren das Kleid der hl. Elisabeth zu sehen, das ich aber schon mehrfach gesehen hatte und der „Mantel Karls des Großen“ aus Metz, bei dem es sich wahrscheinlich um den Krönungsmantel Friedrich II. handelt. Ein ganz wunderbarer Pluviale. Leider sind die Farben in der Ausstellung durch die Beleuchtung nicht so leuchtend wie auf den Fotos, aber trotzdem beeindruckend!
Insgesamt waren wir auch von der Aufteilung der Räume überzeugt, die gut gelöst war.
Ich weiß nicht ob es am Ansturm der letzten Tage lag, oder es schon so während der gesamten Austellungsphase war, aber das Gedrängel war , ums vorsichtig auszudrücken, schlimm.
Die Schlange am Eingang hielt sich in Grenzen und die Lösung die Eintrittskarten an vor dem Eingang postierten Containern zu ziehen, wo sich auch die Gardarobe befand, war gut. Unschön war jedoch , das der Einlass unmittelbar erfolgte und (zumindest bei uns) nicht reguliert wurde. Wie häufig bei Ausstellungen entstanden dann gerade in den Eingangsbereichen der der Etagen Staus und Gedrängel. In diesen Bereichen standen Aufsteller auf denen sich Kurzbiografien oder biografische Informationen zu den staufischen Herrschern im jeweiligen Themenbereich fanden. Da aber sich hier geführte Gruppen und normale Besucher durchgrängten und versuchten diese Schilder zu lesen, diese auch noch alternierend aufgestellt waren, konnte man sich überlegen ob man versuchen wollte wirklich alle Schilder zu lesen, dabei zerquetscht zu werden oder eine Prügelei anzufangen, oder nur eine Seite abzugrasen und dann so schnell wie möglich weiter zu ziehen.
Gerade im 1. Stock kam es im Bereich der Schilder und dem danach folgenden Teil mit Büsten zur Antikenrezeption zu einem unglaublichen Gedrängel, bei dem einige Leute sich zwischen den Aufstellern mit den Büsten quetschten, um eine Abkürzung zu finden, was wiederum die Museumsaufseher fast zum durchdrehen brachte. Es scheint kein Einzelfall gewesen zu sein, den die Fußabdrücke auf den Podesten sprachen Bände und Aufforderungen sich bitte wegen des Gedrängels mittels Verbesserungsvorschläge am Ende der Ausstellung an die Museumsleitung zu wenden wurde auch Rege angenommen. Meine Freundin bemängelte noch die schlechte Luft durch die vielen Menschen in den Räumen, mit der ich allerdings kein Problem hatte.
Ganz nebenbei: Geht es eigentlich nur uns so, oder ist das auch anderen schon aufgefallen, dass die Generation 60+ ganz besonders negativ beim Drängeln und Unfreundlichkeit auffällt?
Alles in allem war es eine tolle Ausstellung die leider einfach zu sehr überfüllt war um sie richtig genießen zu können, aber dennoch sehr empfehlenswert! Noch läuft die Ausstellung bis zum 20. Februar.
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