Die karolingische Torhalle von Frauenchiemsee
Die karolingische Torhalle von Frauenchiemsee ist im Gegensatz zur Torhalle, wirklich ein Tor. Es offnet sich in den Hof des Klosters Frauenchiemsee, das, so will es die Legende von Herzog Tassilo gegründet wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch die Gründung durch Ludwig den Deutschen, dessen Frau Irmingard sich nach Ludwigs Tod in dieses Kloster zurückzog, und dort beigesetzt wurde. Möglicherweise war sie dessen erste Äbtissen.
Die Torhalle selbst, ist ein rechteckiger Bau mir einer rechteckigen Apsis an seiner Ostseite. Im Obergeschoss befand sich eine Michaelskapelle. Das untergeschoß wird durch drei Räume gegliedert. Im Westen befindet sich der Raum mit dem Treppenaufgang. im Zentrum die Durchfahrt im Osten, durch 3 Arkaden von der Durchfahrt getrennt ein weiterer Raum.
Gerade diese Arkadenbögen sind hier von Interesse. Die Dimension stimmen im Verhältnis mit den Bögen der Lorscher Torhalle recht genau überein. Ebenso wie in Lorsch sind die Kämpferplatten nur in Richtung der Laibung ausgeführt.
Die Torhalle wird auf die Regierungszeit Ludwigs des Deutschen datiert, etwa um 860.
Irmingard war nicht die Frau sondern die tochter Ludwig des Deutschen und eine Enkelin Karls des Großen. Das Kloster wurde von Tassilo III gegründet, die Torhalle ist wahrscheinlich noch ein Teil der „Pfalz“ Ludwig des Deutschen von seiner Zeit auf der Insel, die er dort mit seiner Tochter verbrachte.
Stimmt natürlich! Hatte die Irmingard mit der Frau Ludwig des Frommen verwechselt, aber die liegt ja in Angers begraben! Danke!