Die Pfalz der Klosterinsel Reichenau
Beim Besuch der Reichenau habe ich ein kleines Experiment gemacht. Ich habe zwar Literatur zur Pfalz Reichenau hier (Dt. Königspfalzen Band III, MPG), jedoch habe ich sie mit Absicht nicht gelesen. Ich wollte schauen ob ich die Pfalz, von der nichts erhalten ist, innerhalb der lokalen Topographie verorten kann. Ich wusste nur, das sie sich nahe des Klosters befand.
Ums kurz zumachen. Es war kein Problem. Knapp 100m südlich gegenüber des Friedhofs. Höchster Punkte in der Umgebung…
Das hab ich allerdings nur gemacht, da es sich um eine Klosterpfalz handelte und von ihr keine Reste erhalten sind. Aber nun zur Pfalz.
Die ersten Information zur Reichenauer Pfalz stammen aus dem Jahr 995. Der Reichenauer Mönch Purchard verfasste zu diesem Zeitpunkt ein Lobgedicht zu Ehren des 10 jährigen Amtsjubiläum seines Abtes Witigowo. In dieser wird berichtet der Abt habe die baufällige Pelagiuskirche wiederhergestellt und nicht weit davon ein prächtiges Haus für Kaiser Otto III. errichten lassen um dann mit Otto nach Rom aufzubrechen.
Über die ottonische Pfalz lassen sich aber kaum Aussagen machen, denn nichts davon hat sich erhalten. Bereits im 13. Jahrhundert war die Pfalz war die Zeit der Pfalz abgelaufen, da sie nicht mehr den wehrtechnischen Anforderungen jener Zeit genügte.
Die Reichenauer Äbte zogen sich, auch zum Urkunden, in die neue Burg Schopflen zurück. Ein rechteckiger Kasten, gelegen auf dem Dammweg zur Insel.
Die ottonische Pfalz wurde im 14. Jahrhundert niedergelegt worden, St Pelagius aber, die als Pfalzkapelle anzusprechen ist, hatte bis ins 19 Jahrhundert bestand. In dem Pfalzgelände entstanden neue Gebäude von denen uns auch Zeichnungen erhalten sind.
Es existiert ebenfalls eine Grundriss der Anlage und auch die Raumaufteilung des großen Renaissancegebäudes ist bekannt. Zwar befasste sich Wolfgang Erdmann in Dt. Königspfalzen Band III eingehend mit der Anlage, muss aber auch eingestehen das nicht bekannt ist was von der Anlage aus ottonischer Zeit stammt. Kurz nach dem Erdmanns Beitra veröffentlicht wurde, wurde auch das letzte erhaltenen Gebäude der Anlage niedergelegt. Das „Oeconomie Gebäude“ viel der der Neuanlage einer Kreuzung zum Opfer. Der auf dem Bild zu sehende Friedhof wird noch heute genutzt undein Teil der Friedhofsmauer besteht aus Resten der Friedhofskirche.
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?