Fazit zu St. Alban und den Kirchennamen
Tatsächlich muss ich gestehen das ich mir ein bisschen mehr erhofft hatte. Zwar gibt es eine gewisse Häufung von Besitzungen St.Albans in der Region in Trebur, aber diese ist wohl weniger im Zusammenhang mit Trebur, als mit der Nähe zu Mainz zu sehen.
Oft genug findet man Schenkungen von begüterten, kinderlosen Witwen, die einem Kloster in Mainz ihre Güter schenken und St. Alban bekommt diverse male Güter des Königs überschrieben. Auch das ist nicht verwunderlich, so wurde Karls des Großen Frau Fastrada, sowie ein Sohn und eine Tochter Ottos I. dort beigesetzt. Ein klarer Zusammenhang Pfalz => St.Alban => Pfalz ist nicht gegeben.
Etwas anders ist es bei den Kirchennamen. Auch hier dachte ich erst nichts zu erkennen, doch scheinen sich einige „ottonische Heilige“ in der Region breit gemacht zu haben. In Trebur Laurentius, in Groß Gerau eine Nikolaus Kapelle ( Die Nikolausverehrung kam im Westen mit Theophanu auf), St. Georg in Rüsselsheim, St. Ulrich in Geinsheim. Auch Ägidius war im 11. Jahrhundert bereits beliebt. Und Petrus (wie in Astheim) wurde in Bamberg der Dom geweiht.
Diese Kirchen müssen keine originär ottonische Neugründungen gewesen.Ein gewisser ottonischer Regionaleinfluss könnte bereits genügt haben, was wiederum auf Heinrich II. deuten würde, denn vorher trat die Region zwischen Main und Rhein nur spärlich in Erscheinung.
Hi, daß sich die Nikolauskapelle laut LAGIS in Gross-Gerau befand stimmt nicht, da ist denen ein Fehler unterlaufen. Es handelt sich dabei um den heutigen Wohnplatz und ehemalige Geleitstation Nikolauspforte auf Mörfelder Gemarkung, die im Mittelalter direkt an der Grenze der Gerauer Mark (am Hegbach) lag und dort am Brückenbergang des Handelsweges Frankfurter Strasse entstand. Es existierten ja an oder auch auf vielen Verkehrsbrücken (wie beispielsweise Calw im Nordschwarzwald) im MA in Zusammenhang mit dem Handel und den Kaufleuten solche kleinen Nikolausgotteshäuser.
Dadurch hast du die Gross-Gerauer Stadtkirche St. Marien ganz außer acht gelassen, auch wenn man aus Ihrem Patrozinium nicht viel herauslesen kann. Auch gab es im ehemaligen Seilfurt eine Kirche oder Kapelle St. Alban, welche 1168 erstmals genannt wird.
Unten hat ich Seilfurt drin 😉 Die Maria, hab hab ich absichtlich weggelassen, weil mir die Weihung zu wischiwaschi ist. In Darmstadt ist die Kirche auch Maria geweiht gewesen weshalb sie sagen die stamme aus dem Frühmittelalter… Jörg hatte da mal schön drüber geschrieben. Maria ist zeitlich mir aber immer beliebt gewesen weshalb ich das nicht runterbrechen wollte. Oh ich hab die ganz weggelassen! Ich muss mal meinen Kopf beisammen halten!
Leeheims Kirche hies übrigens auch St.Alban, wenn ich dem Kirchenblättchen von der Einweihung der neuen katholischen St.Albanskirche aus den 80ern glauben darf.
Das mit dem Nikolaus ist interessant, Danke! Da gibts auch ein neues Buch von den Gerauern. Ich hatte es neulich im Museum in der Hand, bin aber nicht zum lesen gekommen..
Oh, verzeih mir! Da muß ich rasch mal wieder zum Optiker. Ja, das Buch von Gross-Gerau interessiert mich auch schon länger, aber irgendwie schaff ich´s nie zwischen Heidelberg und Mörfelden-Walldorf dort einen Zwischenstopp einzulegen.