Beobachtungen zum Model I
Am Beachtenswertesten finde ich erst einmal die Südkante des Models. Beginnend im Nordwesten läuft eine immer größer werdende Kante auf die Laurentiuskirche zu, bzw. an ihr vorbei. Auf dem Katasterplan aus dem 19. Jahrhundert und entsprechend alten Fotos kann man sie sehen. Die Wohnhäuser standen an dieser Stelle erhöht auf dem Platz vor der Laurentiuskirche, die dazugehörigen Scheunen standen unterhalb der Kante. Vom Erdgeschoß der Wohnhäuser konnte man zum Teil in den 1. Stock der Scheunen gehen. Die Scheunen selbts an dieser Stelle waren im Vergleich zu anderen Scheunen im Ort recht klein, denn hier lebten keine Bauern, sondern Handwerker wie Wagner. Bauerei wurde nur zum Nebenerwerb betrieben.
Die Kante existiert auch noch heute, ist aber nicht offen sichtbar, den sie wurde ganz von den neuen Scheunen überbaut. Wenn man Glück hat und eines der Scheunentore einmal geöffnet ist, passiert eher selten, kann man die Schräge darin erkennen. Interessanter Weise liegt oberhalb der Kante auch eine Stelle an der bei Bauarbeiten eine 1,40 breite Mauer in der Art einer Schalenmauer gesehen worden sein soll.
Die Kante setzt sich auch an der Laurentiuskirche fort. Heute ist diese Verbindung allerdings unterbrochen durch einen Weg der zur Brücke führt. Südlich der Kante an der Laurentiuskirche befindet sich eine „Abtreppung“. Auf dieser Stufe befindet sich der Fahrweg zum Pfarrhaus. Der Eingang in den Pfarrhof macht sich durch ein eingeschnittenes Dreieck bemerkbar, um sich dann noch einmal fortzusetzen. Fahrweg und Einfahrt erscheinen mir Merkwürdig im Gelände und erwecken den Eindruck nachträglich hinzugefügt worden zu sein. Eigenartig ist ohnehin, das direkte Zugang zum Pfarrhaus nur über diesen Weg möglich ist. Zwar ist es zu Fuß auch über den Pfarrhof zu erreichen, durch ein kleines Türchen und dann eine Stufe abwärts, nicht aber von Norden her, obwohl die Straße dort fast bis ans Grundstück führt.
Eine Begründung hierfür könnte sich in den Besitzverhältnissen finden. Die Laurentiuskirche war im Bestitz des Landesherrn, zunächst den Grafen von Katzenelnbogen und später den Landgrafen von Hessen-Darmstadt, das Pfarrhaus jedoch gehörte dem Stift St. Alban. (Ich werde die Besitzverhältnisse später noch auf einer Karte darstellen)
Direkt in der Achse der Kirche nach Osten befindet sich auch noch etwas interessantes. Auf der Karte sieht man es nur an der Bebauung. Da steht nämlich nix in der Verlängerung! Auf älteren Karten ist hier gelegentlich (nicht immer!) eine Vermerk mit „Karolingerstraße“ , auch mal mit Fragezeichen, zu finden. Eine solche Straße gab es in Trebur aber offiziell nie! Bei Google Maps und Google Earth gab es sie bis vor 2-3 Jahren auch. Wie gesagt, offiziell gab es diese Straße nie!
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!
Ja, hattest Du ja schon oben im Text geschrieben. Ich hatte es vergessen. Aber auch von dort hätte er rasch…
Wenn ichs richtig im Kopf habe war er in Worms, Lorsch, Salmünster und Weihnachten dann in Regensburg. Aachen wurde wohl…
PS: wenn Karl III zur Zeit des Überfalls auf Paris (November 885) noch in Ostfranken ist (ggf. Aachen, das ja…