Neues Wasser für alte Gräben
Ich hatte ja gesagt das ich noch ein Bild des Wassers in den alten Siedlungsgräben zu machen. Leider war an der Stelle die ich eigentlich ausgesucht hatte am Freitag war das Wasser schon wieder soweit zurückgegangen, dass nur noch leicht feuchte Wiesen zu sehen waren.
An einer anderen Stelle, die aber immer sehr schnell unter Wasser steht war es noch richtig nass!
Im Hintergrund des Bilds, hinter den Pappelreihen die auch im Nassen stehen, sieht man die Laurentiuskirche.
Hochwasser war und ist in unserer Region nichts ungewöhnliches. Früher jedoch war allgemein mehr Wasser vorganden, so das diese Gräben, eigentlich ein Altarm des Altneckars, oder der Schwarbach, je nach dem wie mans sieht, ständig gefüllt war. Erst im Hochmittelalter begann man langsam gegen den hohen Grundwasserstand vorzugehen. Erste waren wohl die Mönche von Mönchbruch (zwischen Rüsselsheim und Mörfelden), die mit Gräben versuchten Wiesen zu entwässern. Nach und nach wurden immer mehr Entwässerungsgräben und Dämme gebaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann das richtig große Entwässerungsprojekt gestartet, bei dem unzählige bampfbetriebene Pumpen, die das Wasser aus den Gräben pumpen konnten, und Schleusenanlagen gebaut. Zum Einen wollte man mehr Land für den Ackerbau gewinnen, zum Anderen die Mücken und das Sumpffieber bekämpfen. Irgendwo hatte ich mal gelesen das das letzte Opfer des Sumpfiebers der Ingenieur gewesen sei, der das Projekt leitete.Ob das stimmt weiß ich allerdings nicht.
Die Entwässerung hat ganze Arbeit geleistet. Kaum einer kann sich mehr vorstellen wie feucht es hier einmal war. So kam es aber leider auch dazu das genommene Bodenproben, sie sollten für eine Diplomarbeit auf Pollen aus der römischen Zeit bis zum Frühmittelalter untersucht werden, aus Trebur nicht verwertbar waren, da sie zu trocken waren und der Zersetzungsprozess eingesetzt hatte. Andere Proben, die nicht aus Trebur stammten waren übrigens verwertbar.
links habe ich noch ein Bild vom Hochwasser 1936. Das obere Bild wurde vom Kirchturm aus aufgenommen. Den Bachlauf kann man an den Zäunen erkennen. Die Pappeln im ersten Bild gab es noch nicht, dafür Kopfweiden. Die gesamte Tuchbeleiche (rechts im Bild) steht unter Wasser.
Das untere Bild zeigt dann den Blick auf die Tuchbleiche nach dem das Wasser zurück gegangen war. Wahrscheinlich ist die Tuchbleiche nur ein verlandetes Stück des Baches.
1937 wurde dann durch den Reichsarbeitsdienst ein Damm errichtet und der Lauf begradigtum eine weitere Überschwemmung zu verhindern. Zuvor gab es einen weiter im Ort gelegenen Damm, der durch Sperren auf den Straßen zwischen den Häusern der Randbebauung geschlossen werden konnte.
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?