Ein Atrium für die Laurentius Kirche
Ich hatte es schon mal angesprochen das ich ich die Grabungsfunde die vor der Laurentiuskirche in Trebur, die weder hinreichend dokumentiert, noch ernsthaft durchgeführt wurden für mich auf ein Atrium hinweisen. Zum Glück hatte ich während meiner Gymnasialzeit mit dem Gedanken eines Architekturstudiums gespielt, wobei mich Architekturgeschichte mehr intressierte hätte. deswegen hab ich einige Bücher die mir weitergeholfen haben(ich hab sowieso zu viele Wälzer…)
Das Atrium spielte von der späten Antike an bis zur Cluniazensischen Reform beim Bau von Kirchen eine wichtige Rolle. Manchmal wird es auch als Paradies oder Narthex bezeichnet, wobei Narthex eigentlich nicht zutrifft, denn dies bezeichnet eigentlich nur eine offene Vorhalle.
Ürsprünglich war das Atrium in der römischen Architektur ein offener Innenhof , beispielsweise um bei Wohnbauten Wasser im Inneren des Hofes zu sammeln. Bei bedeutenden Kirchen des Frühmittelalters finden sich die Atrien wieder, ausgehend von Alt-St. Peter in Rom. Die Reihenfolge der Bauten waren Vorhalle/Vorkirche, einem Vorhof und dem Eingang in die eigentliche Kirche (Vergleiche Alt-St.Peter,Hagia Sopia, Kloster Lorsch, Pfalzkapelle Aachen, Maria Laach, Essener Münster, Williges Bau des Mainzer Doms… usw. usw.), Wobei seit der Pfalzkapelle Aachen zwischen Kirche und Hof der Westbau entstand, der sich zum Westwerk entwickelte, das seinen Höhepunkt in karolingischer Zeit in Corvey fand und in verhänderter Form dort heute noch zu bestaunen ist.
Die Funktion des Atriums ist nicht entgültig geklärt. Von der Krönung Ottos des Großen in Aachen wird berichtet das er sich im Atrium den Fürsten zur Wahl stellte um dann im feierlichen Zug in den Westbau geleitet zu werden um dann auf der Empore des Westbaus auf dem Tron Karls des Großen Platz zu nehmen. (derHistoriker.de hat hier den Text von Widukind auf deutsch als PDF eingestellt.)
Von Aachen ist auch bekannt das Ur-Atrium der Pfalzkapelle jeweils links und rechts der Conche des Haupteingangs eine weitere Conche besaß, die wahrscheinlich der Herleitung aus antikem Herrschaftszeremoniell tribut zollten. Von den gegebenheiten gibts hier und hier gute Grabungszeichnungen bzw. Rekonstruktionszeichnungen)
Von der Laurentiuskirche als Representationskirche des Königs/Kaisers in Karolingischer Zeit in Trebur, gerade bei den wichtigen und zum Teil bis heute noch geltenden kirchenrechtlichen Entscheidungen, die hier getroffen wurden (Mai 985, Synode von Tribur mit 26/28 Bischöfen und 30/52 untitulierte Laien unter der Leitung Hattos von Mainz entscheiden zum Beispiel das während der Eucharestiefeier der Wein nur mit Wasser gemischt sein darf Maracujasaft ist also durch, während König Arnulf von Kärnten in der Aula mit den weltlichen Fürsten tagt), ebenfals ein Atrium besaß.
Ich habe anhand von Karten, sowie Plänen von ähnlichen Bauten, sowie der örtlichen Gegebenheiten versucht einen Rekonstruktionsvorschlag zu machen:
(Der Kirchenplan basiert auf dem Plan in G. Kiesows „Romanik in Hessen“)
Das ganze hab ich auch nochmal dreidimensiona lgebaut, sowie in die original Umgebung gesetzt um das ganze anschaulicher zu machen.
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?