Willhaim 1014 vom 25. bis 27. Juli 2014
Nachdem Gerald Uhl, Familie & Co. bereits 2010 erfolgreich einen ein ottonisches Lager in Weilheim in Oberbayern organisiert hatten, ist es nun dieses Jahr wieder soweit.
Unter dem Titel Wilheim 1014 wird wieder geladen. Rahmenhandlung bildet die Kaiserkrönung Heinrichs II. und sein Zug über die Alpen von Rom nach Bamberg.
Natürlich handelt es sich nicht um einen originäreren Mittelaltermarkt, sondern um eine Veranstaltung mit musealem Anspruch (Bitte Carbone-Hemd und Elfenohren zu Hause lassen!) Dies wird auch an den gesonderten VEranstaltungsmöglichkeiten für KiTa und Schule deutlich.
Eintrittspreise sind ja immer ein heißes Thema, umso mehr sind die Preis für Wilhaim 1014 ein echtes Schnäppchen! Kinder zahlen immer 3,00€, Erwachsene aber zahlen Freitags 7,00€ Samstags 5,00€ und Sonntags 3,00€ und jetzt kommt der Hammer: Wer Freitags seine Karte kauft (und sie pfleglich behandelt), darf damit auch Samstag und Sonntag rein. Wer Samstag kauft auch Sonntag. Das ist mal mehr als Fair.
So, das Lager ist vorbei und die Sachen wieder trocken. Zeit für ein kleines Fazit. Erstmal Danke für Deine Empfehlung. Es hat richtig Spaß gemacht. Von Montag bis Freitag hatten rund 400 Kinder von 3 bis 12 Jahren das Lager besucht und viel Spaß bei Feuerschlagen, Kettenhemd probieren etc. Das Wochenende hätte auch super werden können – hätte, denn Petrus war wohl irgendwie sauer. Denn nach einem wenig besuchten Freitag (30 Zuhörer beim Konzert) und einem recht guten Samstag öffneten sich am Samstag um 17.00 Uhr die Himmelsschleusen und versenkten unser schönes Lager im Matsch und Chaos. Das eben erst begonnene Konzert wurde abgebrochen und die ca. 300 Besucher verließen (zum Glück) fluchtartig das Gelände. Der Wind zeigte uns einmal mehr, dass selbst die schönsten Waffen und Kettenhemden gegen diesen Feind nichts nützen: Ein Sonnensegel hing nur noch in Fetzen in den Bäumen, mehrere stürzten ein. Die Leute, die sich heldenhaft gegen den Sturm stellten und Heringe und Gestänge sicherten, schützen sich mit Eisenpfannen über dem Kopf oder Eicheneimern als Helm gegen haselnussgroße Hagelkörner. Nach einer guten Stunde tobender Naturgewalten gab es erfreulicherweise keine ernsthaften Personenschäden und ausser der Plane nur einen (EINEN!!!) kaputten Keramikbecher. Dass dieses Sauwetter auf die Laune keinen Einfluss hatte zeigt der gemeinsame Shanty-Chor mit „What shall we do“, der gegen den tosenden Sturm schallte. Und als sich das Wetter beruhigt hatte, wurde ausgelassen bei Schweinshaxen und Freibier gefeiert. Leider waren einige Schlafplätze völlig unbrauchbar geworden und zwangen die Bewohner zur Heimreise bzw. zum Umzug in moderne Behausungen bei Freunden. In der Nacht kam der Regen erneut (zum Glück aber kein Wind), und so sahen wir uns gezwungen, den Sonntag komplett abzusagen. Das Gelände stand knöcheltief unter Wasser bzw. Matsch, und trockene Klamotten hatte auch keiner mehr. Die wenigen notorischen Nörgler unter den Besuchern, die nicht verstanden, warum wir Weicheier wegen dem bisserl Regen nicht weitermachten, wurden übertroffen von den vielen Leuten, die nur kamen, um uns ihre Hilfe anzubieten – vom Angebot, Kaffee oder Suppe zu bringen bis hin zu Platzangeboten in Carports, um die Zelte zu trocknen.
Trotz allem war es lt. Darstellern ein tolles Wochenende, und nicht zuletzt eine schöne Demonstration von Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Allen hierfür noch ein herzliches Dankeschön. Und schon mal die leise Ankündigung, dass es nicht das letzte Lager in Wilhaim war…