Frankfurter Mauern
Am Modell der Pfalz Frankfurt wollte ich einmal etwas zeigen. (Das Bild stammt übrigens aus dem feinen, neuen Wikipedia Artikel zur Pfalz , der nach Wintergerts überarbeitet wurde, hier) Zwar hab ich für den Ausschnitt die karolingische Pfalz gewählt, dies wirkt sich aber nur auf die Kirche aus, die ich nur der Vollständigkeit halber in den Auschnitt mit aufgenomen habe. Mein Augenmerk gilt vielmehr dem Pallas/Königshalle mit Annexen.
Viele, mich nicht ausgenommen, suchen nach Grundrissen die eine Übereinstimmung mit Mauern der Pfalz Trebur haben könnten. Doch meist macht das nur wenig oder keinen Sinn. Um Das zu erläutern ist es hilfreich einen Blick auf die Frankfurter Gebäude zu werfen.
Der Pfalzgrundriss ist mit einem Karte von Ravenstein von 1862 hinterlegt, d.h. wir sehen die Altstadt Frankfurts vor der Zerstörung im zweiten Weltkrieg. Wir haben es hier also mit einer originär mindestens aus dem Spätmittelalter zurückreichenden Bebauung zu rechnen. Die Straßenführung stammte weitestgehenst aus staufischer Zeit.
Und obwohl die Bebauung recht alt ist, deckt sich nur eine Mauer, nämlich Teile der Ostseite der Königshalle mit der mit einer aufgehenden Außenmauer der Altstadt Bebauung!
Die Grundrisse der Gebäude weisen somit keine Ähnlichkeit mit der Bebauung der Pfalz auf.
So, jetzt kommt das große ABER…
Exemplarisch sei hier nur ein Haus aufgeführt, Ecke Höllgasse/ Alter Markt, das „Haus zur Goldenen Waage“ (im Plan mit den Nummern 5 13 markiert, zwei Nummern weil das Haus auch das Haus „Alte Hölle“ geschluckt hatte). Im Keller (Keller 18) der Goldenen Waagen befand sich die Nord-West-Ecke der Königshalle, während sich im Keller der „Alten Hölle“ (Keller 17) ein Teil der Mauer befand. Ältere Keller, noch bis in die Neuzeit hinein, waren in der Regel in ihrer Größe nicht identisch mit dem darüber liegenden Haus. Zum Teil handelt es sich dabei um wenige Quadratmeter große Löcher, die eher an Verliese erinnern. Ihre Funktion ergab sich oftmals durch den Beruf des Hausbesitzers, was sich dann natürlich auch auf die Größe auswirkte. Ein Gasthaus oder ein Bierbrauer benötigte etwa einen größeren Keller zur Lagerung und Kühlung der Fässer.
Also wie bereits gesagt befanden sich in Kellern in diesem Häuserblock Teile der Mauern des palasartigen Königssaal. Interessanter Weise waren, da die Keller tiefer waren als die alten Königsaalfundamente, die karolingischen Mauern mit mittelalterlichem Mauerwerk unterfüttert, wodurch das karolingische Mauerwerk irgendwo in der Mitte der Mauer zu finden war. (Literatur: Wintergerst , Die Befunde der karolingisch-ottonischen Pfalz aus den Frankfurter Altstadtgrabungen 1953-1993 S.46ff)
Dieser Fakt ist übrigens auch der Grund warum ich so spitz darauf bin in Keller im Pfalzbezirk von Trebur zu kommen! In den 3 Kellern in denen ich aber bisher her war, habe ich nichts spannendes gesehen. Höchstens mal einen eigenartig großen Stein im Fundamentbereich, aber der lag außerhalb des Pfalzbezirkes (im Bild links)…
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?