Ingelheim, Frankfurt und Trebur – Vergleiche und Theorien
Das Trebur unter den Saliern, speziell Heinrich IV. , den beiden anderen Pfalzen im Rhein-Main-Gebiet (Ingelheim und Frankfurt am Main) den Rang ablief ist bekannt. Doch welche Auswirkungen und Gründe könnte das haben und wann beginnt dieses Phänomen und was bedeutet das für Trebur?
Zunächst habe ich den gestrigen Abend damit verbracht Zahlen zu wälzen. Genauer gesagt Königsaufenthalte und habe daraus 3 Tabellen erstellt und sie grafisch aufbereitet. Das Ergebnis folgt hier:
Die rote Linie in den Grafiken immer stellt Trebur dar, gelb ist Frankfurt und Ingelheim ist blau. Die erste Grafik zeigt die Anzahl der Herrscheraufenthalte nach jeweiligem Herrscher (chronologisch). In der zweiten Grafik wurde die Anzahl der Aufenthalte ins Verhältnis zur Herrschaftsdauer gesetzt.
Dies erschien mir alles aber etwas zu ungenau, was zeitliche Abfolgen anging, weshalb ich sämtliche Aufenthalte noch einmal nicht nach Herrschern, sondern nach 5-Jahres-Blöcken eingetragen habe.
In der ersten Tabelle scheint es drei Peaks zu geben, unter Otto II, beginnend unter Heinrich II und unter Heinrich IV. Dies relativiert sich jedoch wenn man dies im Verhältnis zu Herrschaftsdauer betrachtet. Hier gibt es nur nboch zwei deutliche Peaks – unter Heinrich II und Heinrich IV. Die 5 Jahres-Auflösung zeigt eine erste Steigerung der Aufenthalte in Trebur im Zeitraum vom Jahr 1000 – 1015 an die sich nach einem kleinen Einbruch im Zeitraum von 1021 bis 1025 fortsetzt. Würde man einen weiteren Grafen mit den Besuchen in Goslar dazu montieren, würde man sehen wie dieser nach 1025 in die Höhe schnellt.
Schöner kann man die Kurven noch in einer weiteren Grafik erkennen in der ich die Kurven mit B-Spline interpoliert habe um etwas Übersicht reinzubekommen.
Wir wissen das Ingelheim unter den Ottonen zur Festtagspfalz mit symbolischem Charakter wurde., die direkt an karolingische Traditionen anknüpfte. Die gegen Ende der Herrschaft Otto III. zurückgehenden Besuche in Ingelheim fürht Holger Grewe MA auf die Entfremdung Ottos III. mit Willigis zurück. Von dieser Ablehnung scheint sich Ingelheim auch Unter Heinrich II. nicht wirklich erholt zu haben, denn dieser hat zwar enge Beziehungen zu Willigis, scheint aber Trebur und Frankfurt den Vorzug vor Ingelheim gegeben zu haben.
Von Ingelheim und Frankfurt wissen wir, dass dort noch die alten Pfalzen aus der Karolingerzeit standen. Von Trebur wissen wir nur das irgendwann um das Jahr 1000 eine Kirche erneuert/umgebaut/neugebaut wurde (die Laurentiuskirche). Da aber Trebur auch noch vor dem direkten Niedergang Frankfurts bevorzugt wird, muss ich davon ausgehen das Trebur komplett neue Gebäude, also etwa auch einen Palas, erhielt.
Diese Bevorzugungs Treburs auf Grund neuer Gebäude könnte auch für die Vernachlässigung Frankfurts, und damit auch für den Untergang der karolingischen Pfalz indirekt verantwortlich sein.
Für mich spricht tatsächlich immer mehr dafür, das Trebur nicht einfach nur ein großer Lagerplatz mit Kirche war, sondern voll ausgebaut war, vielleicht vergleichbar mit Pfalzen wie Grona.
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?