Der „rote Platz“ der Pfalz Frankfurt
Ich hatte schon mal angedeutet das es in der Freifläch der Pfalz Frankfurt einen Kiesboden gab und vermutete aus Scherz das den die Offenbacher Lederindustrie aufgebracht haben könnte damit die Wendeschuhe schneller verschleißen. Nun habe ich ja die Unterlagen dazu und kann der Sache ein wenig auf den Grund gehen. In den Plänen zur Grabung wird die Fläche als „Roter Platz“ bezeichnet, wohl wegen seiner Farbe die durch den Sandstein hervorgerufen wird:
Bei diversen Grabungen in Frankfurt war südlich und östlich der Aula Regia eine „außerordentlich festgetretene“ Oberfläche aus Muschelkalk, Kies und Sandstein aus Bad Vilbel gefunden worden. In den Schriften zu den Geländeschichten wird diese Schicht als „Geländehöhe 7: Ottonisches Pflaster“ bezeichnet.
Die Bezeichnung „ottonisch“ entstand weil man in dieser Schicht vermeindlich nur ottonische Scherben fand und man ging davon aus, das diese Schichte in der 2ten Hälfte des 11. Jahrhunderts nicht mehr genutzt wurde und mit den Pfalzgebäuden verfiel.
Bei neuerer Durchsicht des Fundmaterierials fand man jedoch auch Scherben des 12. Jahrhunderts. Zudem bedeckte diese Schicht einige Gruben in denen sich Pingsdorfer Ware fand, die erst ab den 10. Jahrhundert Verwendung fand.
Magnus Wintergerst geht nun in der Auswertung der Altstadtfunde davon aus, das der Bodenbelag nicht an allen Stellen bereits im 10. Jahrhundert aufgetragen wurde, sondern vermutet das er in einem bis in 12. Jahrhundert andauernden Prozess aufgetragen wurde. Wahrscheinlich war auch nicht flächig aufgebracht, sondern nur bestehende Wege damit befestigt. Er sieht hier einen Zusammenhang mit den Besuchen der Ottonen in der Pfalz Frankfurt zum Weihnachtsfest. Man wollte vielleicht dem Gefolge den Gang durch den winterlichen Matsch ersparen. Er schließt aber auch nicht aus das die Befestigung des Bodens auf die Händler und Kaufleute des 11. Jahrhunderts zurückgeht, die damit bessere Handelswege aufweisen konnten und einen festen Untergrund für Verkaufsbuden aufweisen konnten.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…