Der 6.-14. Juni 849 in Trebur
Ludwig der Fromme war fast genau 9 Jahre tot. Die Erbfolge hatte zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Söhnen Ludwigs des Frommen geführt. Lothar, der im Besitz der Kaiserwürde war, hatte sich gegen seine Brüder aufgelehnt. Ludwig II. war ein Bündnis mit seinem Halbbruder Karl eingegangen. 843 kam es mit dem Vertrag von Verdun zum Friedenschluß unter den Brüder. In der Folge hatte sich Ludwig mit seinen Gegner, unter anderem Hrabanus Maurus den er zum Bischof von Mainz machen sollte, ausgesöhnt.
Durch die Reichsteilung im Vertrag von Verdun, bei dem Ludwig II. den Ostteil des Reiches zugesprochen bekam, war Ludwig der Zugang nach Aachen verwehrt. Ludwig war gezwungen seinen Reichsteil auszubauen. Eine besondere Rolle spielte daran das Rhein-Main-Gebiet, das er neben Regensburg bevorzugt besuchte und auch ausbaute. Eine besondere Rolle sollte dabei der wirtschaftlich starke Fiskalbezirk von Tribur gebildet haben. Hier ist Ludwig jedoch bis 849 nicht nachweisbar, wobei die erhaltenen Regesten aus dieser Zeit allgemein recht gering sind.
849 dann, nach dem sich Ludwig II., aus Regensburg kommend mit seinem Halbbruder Karl traf und sich beide Unterstützung und Treue bekundet hatten, ist Ludwig urkundlich in Trebur nachweisbar.
Am 6. Juni wird eine Urkunde unterzeichnet, die heute nur noch in verfälschter Form erhalten ist. In ihr bestätigt Ludwig dem durch einen Brand zerstörten Kloster Klingenmünster, auf Intervention des Mainzer Erzbischof Hrabanus Maurus, seine Besitzungen.
Das sich der Mainzer Erzbischof zu diesem Zeitpunkt in Trebur aufgehalten haben könnte, ist nicht verwunderlich. Mainz ist nahe und Trebur per Boot, aber auch zu Fuß schnell erreichbar. Zudem war der Vorgänger des Hrabanus Maurus, Erzbischof Otgar ebenfalls Abt des Reichklosters Klingenmünster.
Am 12. Juni unterzeichnet Ludwig dann eine Urkunde für die Kirche von Chur, nachdem Bischof Esso von Chur Ludwig dem Deutschen eine Urkunde (Reg. 893) seines Vaters vorlegte. Die in dieser Ukrunde vorgelegten Prevelegien und Rechte werden durch Ludwig den Deutschen bestätigt. Verfasser der Urkunde ist ein gewisser Reginbert.
Am 14. Juni 849 wird eine weitere von Reginbert geschriebene Urkunde unterzeichnet. In dieser wird auf bitten des Bischofs Waldgar der Kirche in Verden an der Aller Schutz und Immunität gewährt.
Wann Ludwig der Fromme Trebur verlässt und wohin er zieht es nicht bekannt. Die Annales Bertiniani berichten das Ludwig erkrankt. Wergen dieser Erkrankung ist es ihm nicht möglich gegen die aufständigen Böhmen ins Feld zu ziehen und er entsendet ein Heer. Erst für den 12. Februar nächsten Jahres kennen wir Ludwigs Aufenthaltsort: Forchheim.
Obwohl Ludwig sich in den nächsten Jahren häufiger in der Region aufhält, nicht zuletzt wohl wegen des Baus der Frankfurter Salvatorbasilika, mehrfach von Lorsch, Bürstadt oder Gernsheim nach Frankfurt zieht, ist er in Trebur bis 870 nicht nachweisbar.
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?