Burg Stolpe
Auf einer Anhöhe oberhalb des Oderbruchs befindet sich ein dicker Turmstumpf mit einer immer noch beachtlichen Höhe von 15m und hält seit langem seine Wacht.
Es ist der Turm der Burg Stolpe, im Volksmund auch Grützpott genannt, eines der wenigen Beispiele einer Turmhügelburg im Nord-Osten Deutschlands darstellt.
Bereits im 7./8.. Jahrhundert siedelten Slawen aus dem Stamm der Ukranen auf dem Plateau, an der Stelle an der später die Burg entstehen sollte. Der Siedlungsplatz lag Ideal, gut geschützt zum Einen, und mit guter Versorgung und Verbindung über Wasser und Land zum Anderen. Dies führte dazu das bald schon ein zweites Plateau besiedelt wurde. Beide Siedlungsflächen waren nur von einem Graben getrennt und mit Palisaden geschützt.
Im 12. Jahrhundert war das Gebiet hart umkämpft. Die Dänen drangen von Norden, über die Flüsse in das Gebiet ein und es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
1184 brachte König Knut IV. Von Dänemark Pommern unter seine Herrschaft. Um ihre neue Grenzregion zu sichern legten die Dänen Festungsanlagen an, darunter die Burg von Stolpe. Nach Vorbildern der Motte wurde innerhalb der alten Ukranensiedlung ein Hügel aufgeschüttet, in dem 10m tief die Fundamente des Turmes stecken. Diese Fundamente bestehen aus aus Feldsteinen, auf denen wiederum eine Schicht von Sandsteinen sitzt. Hierauf sitzt wiederum der eigentliche Turm aus exakt gefertigten Backsteinen.
Erst 10m Höhe befindet sich der Eingang des Turmes. Er führt direkt in ein repräsentatives Wohngemach, das über ein Angstloch in das Verließ/Lageraum führt. Über dem Wohngemach befand sich eine weitere Ebene (heute nicht erhalten), auf der dann die Zinnen und eine 8-eckige Turmhaube aufsaßen.
Der Eingang in 10m Höhe war durch einen neben dem Turm liegenden, hölzernen Palas erreichbar, der über eine Brücke mit dem Turm verbunden war.
Die zweite Ukranensiedlung diente nun als Vorburg, bzw. Siedlungsplatz aus dem sich der Ort Stolpe entwickelte, der sogar 1286 Stadtrechte erhielt, eine echte Stadtentwicklung fand jedoch nicht statt und heute hat Stolpe nicht einmal 400 Einwohner.
Die Gewölbe des Turmes, sind heute durch einen Gang erreichbar, der im 19. Jahrhundert in den Burghügel gegraben wurde und kann besichtigt werden. Vor allem das Kreuzrippengewölbe in 18m Höhe verdient hier Beachtung, ist es doch in einem hervorragendem Zustand erhalten.
Bis nach der Wiedervereinigung war der Turm nicht begehbar und die Wohngemächer durch den Schutt des eingestürzten oberen Teil des Turmes verschüttet. Ein Investor hatte aber mit Fördergeldern den Turm frei räumen lassen, wobei nicht sonderlich auf archäologische Funde geachtet wurde. Der Investor setzte sich anschließend mit den Geldern ab…
Seit 2008 kann man nun den Turm besichtigen und Seit April sind im Obergeschoß auch einige Informationstafeln angebracht. Vom dach, das über eine steile Metalltreppenkonstruktion erreichbar ist, hat mein einen wunderbaren Blick über die Landschaft.
Turmführungen sind von April bis Oktober Sonntags von 10-12:00Uhr und 14:00-16:00Uhr möglich, Besichtigungen Mittwoch bis Samstag von 10-12:00Uhr und 14:00-16:00Uhr.
Angaben nach Führung vor Ort. Ich habe auch ein bisschen gefilmt und wenn ich Zeit finde werde ich das mal zusammenschneiden.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…