Das Wunder des Quedlinburger Münzenberges
Von 986 bis 1523 stand auf dem Quedlinburger Münzenberg das Marienkloster. Bauernkrieg und Reformation jedoch beendeten die glanzvolle Geschichte der Basilika mit großer Apsis, bei der schon auf Grund der byzantinischen Formensprache des Grundrisses spekuliert wurde ob nicht Theophanu selbst ihre Finger im Spiel hatte.
Das Areal wurde als Steinbruch genutzt und um 1580 begannen sich Handwerker auf dem Berg anzusiedeln. Die kleinen Häusschen kann man auch heute noch dort sehen. Die genaue Lage des Kirchenbaus geriet in Vergessenheit. Wenn nicht ein kleines Wunder geschehen wäre!
Und wegen dieses Wunders schreibe ich darüber.
Mitte der 90er „machte eine Wessi rüber“. Prof. Dr. Behrens, zu diesem Zeitpunkt Chefarzt der Unfallchirurgie in Lemgo, der schon in seiner Heimat mit historischen Bauten befasst und einige hatte Sanieren lassen, sah einen Bericht über die schlechte Bausubstanz der Fachwerkhäuser von Quedlinburg. Er fuhr zum Kurzurlaub nach Quedlinburg und am dritten Tage war er Besitzer eines kleinen Fachwerkhauses auf dem Münzenberg. Er begann mit der Sanierung des Hauses und fand im Keller seines Häusschens Grundmauern der Basilika.
Prof. Dr. Behrens Interesse war geweckt und lies ihn nicht mehr los. Er verhandelte mit seinen Nachbarn über Zugang zu den Kellern, kaufte weitere Häuser, regte den „Museumsverein Klosterkirche auf dem Münzenberg“ veranlasste Sanierungen und machte die Mauern der Öffentlichkeit zugänglich.
Heute befindet sich in den Gebäuden ein Museum, das es ermöglicht das Kloster durch Kellerbegeungen zu erfahren. Auch der der Freidhof des Klosters wurde bei den Erforschungen gefunden.
Prof. Dr. Behrens wurde mittlerweile mehrfach für sein Engagement geehrt.
Ich würde mir wünschen das so etwas auch in Trebur passieren würde! Aber bis das passiert geht wohl noch viel Wasser die Schwarzbach e´nunner…
Hier eine Informationsseite des Münzenberger Nachtwächters, hier die der Stiftung Denkmalschutz, hier noch mal überProf.Dr. Behrens Entdeckung,
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!
Ja, hattest Du ja schon oben im Text geschrieben. Ich hatte es vergessen. Aber auch von dort hätte er rasch…
Wenn ichs richtig im Kopf habe war er in Worms, Lorsch, Salmünster und Weihnachten dann in Regensburg. Aachen wurde wohl…
PS: wenn Karl III zur Zeit des Überfalls auf Paris (November 885) noch in Ostfranken ist (ggf. Aachen, das ja…