Vortrag Prof. Dr. Jörg W. Busch – Schrift als Errungenschaft der Karolinger

Das könnte dich auch interessieren …

7 Antworten

  1. HoboCop sagt:

    ***“die Franken als das Volk Gottes auf der Wanderschaft.“

    Naja, ich sehe das nicht so.
    Die Franken waren eigentlich der sesshafteste, germanische Großstamm.
    Die Wanderlust hatte eher Stämme wie die Goten, Langobarden und Vandalen gepackt, die quer durch Europa und teilweise bis nach Afrika kamen.
    Die Franken haben bloß das Land in ihrer direkten Umgebung, Stück für Stück erobert. Und dabei haben Sie nie den Kontakt zu ihrer ursprünglichen Heimat verloren. Vielleicht hatte ihr Reich deshalb auch so lange Bestand, während z.B. jene der Westgoten und Vandalen, die fernab ihrer Heimat siedelten, relativ rasch in die Brüche gingen.

    Zu dem miesen Latein des fränkischen Klerus:
    Hätten die Franken eben Arianer werden sollen, statt Katholiken.
    Erstere feierten ihre Gottesdienste bekanntlich in der Landessprache 🙂

    ***“Ähh ich dachte immer die Römer hätten ihre Toten verbrannt…“
    Nicht die spätantiken, christlichen Römer 😉

  2. Markus sagt:

    Ich glaube das mit der Wanderschaft hat er auch nicht im Sinne von Völkerwanderung gemeint, er sagte dies im Kontext des umherziehenden Königshofes oder des kriegerisch „wandernden“ Frankenheer. Er hat auch den ganzen Vortrag mit einigen Spitzen garniert. (Auch gegen die Politik…)

    Das mit den -öme war schon klar, Aber in der Spätantike sollten die schon lang nicht mehr dagewesen sein… Ich hab mal gehört man hätte hier einige fränkische Gräber gefunden, die nicht gemeldet wurden. Ich nehm mal an das da in der Erinnerungen des Herren etwas durcheinander gekommen ist.

  3. HoboCop sagt:

    Du meinst die (christlichen) Römer waren in der Gegend zu der Zeit (Spätantike) schon vertrieben?

    Also es gibt da die These, dass sich die röm. Großgrundbesitzer schon relativ frühzeitig zurückgezogen haben, da ihnen die ständigen Überfälle germanischer Völkerschaften zu blöd wurden (die letzten spätestens als Anfang des 5. Jh. die Rheingrenze völlig zusammenbrach).
    Die „kleineren“ Provinzialrömer, sollen allerdings vielerorts geblieben sein (so etwa in Köln) und erst im Laufe der Jahrhunderte kulturell in den neuen germanischen Völkern aufgegangen sein.
    Belegt wird diese These angeblich durch Grabsteine aus dem 5. und 6. Jh, wo man dies anhand der Namen der Toten, herausgefunden haben will.

  4. Markus sagt:

    Bei uns sollen die Römer nach 260 nicht mehr anwesend gewesen sein, dafür aber die Alamannen. Valentinian sicherte zwar noch mal die Rheingrenze, sollte aber nicht weiter ins Inland vorgedrungen sen. Bis zum Rheinübergang 406 waren die Alamannen tonangebend (mhh.. könnten natürlich allamanische Auxilare gewesen sein…) Römische Grabsteine aus der Zeit gibts nur westlich, auf der anderen Rheinseite. Aber ich werde mal nachhorchen. Irgendwo muss es doch was geben. Interessiert mich jetzt schon!

  5. HoboCop sagt:

    Was mir zu diesen Gräbern übrigens noch eingefallen ist:
    Ich weiß jetzt nicht genau wer es war (Gregor von Tours?) der schrieb, dass man selbst viele Jahrzehnte nachdem das röm. Westreich bzw. das gallische Sonderreich des Syagrius zusammengebrochen war, jene Nachkommen gallisch-römischer Soldaten, die nun in den Reihen der Franken kämpften, an der typisch römischen Tracht ihrer Vorfahren erkennen konnte und sie sogar noch deren Feldzeichen verwendeten.
    Das mag vielleicht auch ein kleiner Anhaltspunkt dafür sein, warum bei euch „Römer“ begraben sind, obwohl es zur Zeit ihres Todes (gibts da ein ungefähres Datum?) in dem betreffenden Gebiet gar keine röm. Herrschaft mehr gab.

    Interessant wäre auch, wie der Friedhof ausgesehen hat, wo man die Toten fand.
    War das ein typisch fränkischer, auf einem Hügel, an dessen Fuß sich eine Weiler befand, oder lag er bei der Ausfallstraße einer größeren Siedlung bzw. eines röm. Militärlagers?

    Auf alle Fälle ist das eine interessante Sache.
    Wenn du genaueres weißt, würde mich interessieren was dahinter steckt.

  6. andreas sagt:

    In Goddelau existiert ja noch der christliche Grabstein der Remico und ihrer Tochter Duccio aus der Zeit um 500. Rund um die Mannheimer Burgus-Festungen an der Neckarmündung, sollen auf der östlichen Rheinseite zeitgleich auch noch ein paar Villa Rustica im 5. Jh. bestanden haben, von wem auch immer bewirtschaftet!

  7. Markus sagt:

    mhh… Bin einfach skeptisch, bei den vielen Gerüchten… aber ich frag demnächst mal Dr. Maurer, Uni Frankfurt, der sich ja ausführlich mit den Römern in der Region beschäftigt und wenn der nix weiß, dann weiß ich auch nicht… 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.