Rudolf von Rheinfeldens Stammburg
Wenn es sich für mich ergibt besuche ich ganz gerne mal Orte die in irgendeiner Weise mit geschichtlich bedeutenden Personen verbunden sind. In aller Regel sind dies Begräbnisorte.
Im letzten Jahr verschlug es mich an die Deutsch-Schweizer-Grenze. Um genauer zu sein nach Rheinfelden. Was liegt da näher als sich einmal die Stammburg von Rudolf von Rheinfelden anzusehen.
Rheinfelden, das im nördlichsten Zipfel Burgunds im Augstgau lag, besaß einst zwei Burgen. Die sogenannte Alte Burg die die eigentliche Burg Stein nach Süden hin absicherte und eben die Burg Stein. Jene liegt auf einem Felsen im Rhein, dem der Schweizer Landseite vorgelagerten Inseli.
Die geologischen Gegebenheiten sicherte Burg Stein zusätzlich zur Flußseite ab. Der stark verengte Rhein wies hier eine extreme hohe Fließgeschwindigkeit auf und hat sich in die tektonische Plattengrenze des Oberrheins eingegraben eingegraben. Diese im Rhein verborgene Schlucht erreicht bei der Burg mit dem St. Anna Loch eine Tiefe von 35m, wo sie dann in ein breites Becken ausläuft.
Von der Burg selbst sieht man heute nichts mehr. Man kann dem kleinen, mit Kastanien bewachsenen Inselchen, mit seinen mehrere Meter hohen Steilwänden aus Muschelkalk seine Wehrhaftigkeit jedoch noch ansehen.
Wie nun die Burg zu Zeiten Rudolf von Rheinfeldens und seiner Frau Mathilde, der Schwester Heinrichs IV. aussah ist nicht bekannt. Auch größere archäologische Funde sind mir nicht bekannt, was wahrscheinlich der Baugeschichte der Burg geschuldet ist. Das Aussehen der Burg vor 1445 ist uns durch eine Zeichnung, sowie den Untersuchungen ansatzweise bekannt.
So war das bedeutendste Gebäude der Anlage ein Wohnturm mit 4m starken Mauern, der möglicherweise auf die Zähringer zurück geht, di später im Besitz der Burg waren.1
Bis auf einige Mauern und der Kapelle wurde die Anlage 1446 geschleift. Der Turm und die Brücke die den Rhein seit dem 12. Jahrhundert überquerte blieben erhalten. Ein Plan die Burg wieder zu errichten wurde wieder verworfen.
1692 entstand auf der Insel ein Österreichisches Artillerie Kastell für das die Kapelle niedergelegt wurde. Das Kastell bedeckte die gesamte Insel und wurde 1715 noch einmal verstärkt.
Während des Österreichischen Erbfolgekrieges wurde das Kastell durch französische Truppen erobert, die die gesamte Anlage am 18.12.1744 sprengten. Letzte Trümmer wurden 1843 beseitigt und um 1900 wurde eine kleine Parkanlage auf dem Inseli angelegt die sich noch heuten dort findet.
Mittlerweile wurde die Insel allerdings mit einigen Kunstwerken verschönert. So etwa eine Kaiserkrone und einer silbernen (abgetrennte) Hand, jeweils auf einem Betonpodest. Beide stehen, wie sollte es anders sein, für Rudolf von Rheinfelden.
Burgen am Hochrhein, Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege 4/2015 S.285 ↩
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!