Wieder was neues in der Laurentiuskirche
Zur Zeit baue ich ein neues, exakteres 3D Model der Laurentiuskirche. Ich habe mir eine Renderworkstation zugelegt und arbeite mich in die Software Blender mit der ich nun die Laurentiuskirche so exakt wir irgend möglich nachbauen kann und auch werde.
Ich bin bereits Verhältnismäßig weit, sprich das Westquerhaus, oder Vorhalle als was sie heute bezeichnet wird, steht schon im Rohbau. Dabei konnte ich erstmals die Kämpferplatten exakt nachbilden. Hierbei fiel mir eine erste Sache auf. Wir haben 2 verschiedene Kämpferformen. Einer der Kämpfer fällt dabei aus der Reihe. Er ist anders. er ist 17cm hoch, und einfacher in seiner Art als die restlichen 3 Kämpfer die 14cm hoch sind.
Mein erster Gedanke war, das der Kämpfer hier her verschleppt wurde. Etwa aus dem Bogen der den potentialen Westchor vom Langhaus trennte, dnen die Pfeiler auf denen die Kämpferplatten ruhen wurden im 15. Jahrhundert, bei dem gotischen Umbau ausgewechselt, bzw. verschmälert. Doch dem war nicht so. Bei der Bauuntersuchung 1954 stellten Otto Müller fest das die Kämpfer noch an ihrem original Platz ruhten.
Im Ursprung hatten die Pfeiler eine Breite von 89cm, ebenso wie die zwei erhaltenen Pfeiler auf der anderen Seite der Trennmauer im Kirchenschiff die wohl zum Langhaus gehörten. Sie wurden nach innen um 8cm, und nach außen um 9cm verschmälert. Die Spuren des Abschlagens der Pfeiler sind unter dem Putz erhalten. Auch dies stellte Otto Müller fest.
Und damit taten sie neue Fragezeichen auf, denn während die Pfeiler schmaler gemacht wurden, waren die darauf ruhenden Bögen schon immer genauso schmal gewesen wie die Pfeiler heute! Hier wurde nichts verändert! Das bedeutet auf breiten Pfeilern ruhte ein schmalerer Bogen! Man hatte also im 15. Jahrhundert die Pfeiler an die Breite der Bögen angepasst, warum auch immer.
Diese Erkenntnis nährte in mir einen bereits vorhandenen Gedanken. War es möglich das das Langhaus beim spätottonisch/frühsalischen Neubau der Kirche übernommen wurde?
Darauf las ich noch einmal die entsprechenden Stellen zum Langhaus nach, die das Freie Institut für Bauforschung und Dokumentation e.V. bearbeitet hatte. Die Bearbeiter/innen veruten tatsächlich das die breiteren Pfeiler die zum Langhaus hin mit 89cm Breite aus der Wand ragen höchst wahrscheinlich Teile der Langhaus Arkaden sind. Dennoch rechnen sie später dann bei einer hypotetischen Rekonstruktion mit einer Breite der Pfeiler von ca 60cm (2 Fuß). Das widerspräche aber wiederum den 89cm Pfeilerrest (ca. 3 Fuß) an der Westwand. Und eine Wandgliederung mit Vor oder Rücksprüngen, wie sie schon die Vorhalle zeigt, wäre für ein Langhaus extrem ungewöhnlich!
Auch hat das Fundament der Arkaden, das nur ein kurzes Stück angeschnitten wurde, besitzt an dieser Stelle ebenfalls 89cm.
Wenn ich mich Recht entsinne legte man in der frühen Romanik, bzw. der Vorromanik die Fundamente in der Breite der darauf stehenden Mauern an. Erst später, als die Kirchen großer und vor allem schwerer wurden, gründete man tiefer und vor allem breiter. So schlug Lorenz Lacher in seinem Musterbuch von 1516 das 1,5 fache an Breite der Mauern vor.
Mein Gedanke wäre daher, dass die Pfeiler der Vorhalle, Einige Fundamentvorsprünge , die im Norden der Seitenschiffe ergraben wurden, der 60cm hohe und 7cm tiefe Absatz in der Westwand nach Außen und wahrscheinlich auch das Langhaus Teile des Vorgänger Baus darstellen. Um Material zu sparen, und den Bauaufwand geringer zu halten lies man das Langhaus stehen, trug einen Teil im westlichen Bereich ab und errichtete das Westquerhaus darauf.
Ein Problem ergibt sich aber dennoch. Der Bogen der Vorhalle hat eine Spannweite von 3,18m. Es ist unwahrscheinlich das auch das Langhaus entsprechend weite Bögen besaß. Ich grübele daher ob es nicht vielleicht tatsächlich einmal etwas wie eine Vorhalle, oder Eingangsraum oder Atrium im Westen gab, dessen Mauern die Verlängerung des Langhauses waren. Diese könnten dann mit den Mauerresten im Boden vor der Laurentiuskirche korrespondieren.
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