Betreff Vortrag Prof. E.E. Metzner in der Laurentiuskirche Trebur am 5.4.2010
Es gibt einen Spruch der sagt lass einen Informatiker nie deinen Rechner reparieren. Ähnliches sage ich heute auch, lass nie einen Germanisten eine Kirche datieren!
Prof. Metzner trug seinem Vortrag nach er datiere die Laurentiuskirche als ottonisch, wegen der Weihung dem hl. Laurentius. Architektonisch ist diese Vermutung, wie der Vergleich mit der karolingischen Salvatorbasilika Frankfurt und der alten Kapelle in Regensburg zeigt nicht haltbar und entbehrt jeder Begründung! Zwar habe ich ja meine eigene Theorie an der ich derzeit arbeite (hier nachzulesen), dennoch dürfte es sich hier um eine der zahlreichen Umweihungen handen!
Ebenso gibt Prof. Metzner an, es wäre bisher noch niemanden aufgefallen, das es zu einer Stärkung Treburs als Pfalzort auf die Normanneneinfälle und dieUngarneinfälle zuruckzuführen sei. Das ist Falsch!
Ich habe bereits mehrfach daraufhingewiesen! (Nachtrag: Aber auch in anderer Literatur z.B. im Repetorium der Königspfalzen, wird allgemein auf die Vorfälle eingegangen mit Hinweis auf Stärkung zentral gelegener Pfalzorte)
Weiterhin gab Prof. Metzner in einem Nebensatz an, Treburs Bedeutung als Pfalzort wäre verlorengegangen, da man(König/Kaiser), um Trebur nach dem Gang nach Canossa zu umgehen, den Rheinübergang von der Nackenheimerschwelle an den Kornsand verlegt, womit die Haupthandelstraße nun nach Groß Gerau führte und diese damit zum Knotenpunkt wurde. Auch das stimmt nicht! Der Kornsand war, so zeigt es der Fund des Römerlagers, bereits in römischer Zeit ein Übergangspunkt. Die Nackenheimerschwelle bildetete auch nicht die Haupthandelsroute. Diese lief von Mainz nach Kastel, nach Kostheim, an Trebur vorbei nach Groß Gerau. Es ist im Groben die alte Römerstraße. Auch war Groß Gerau, oder genauer gesagt Berkach schon zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Knotenpunkt, was mir meine Provinzialrömischen Freunde mit Sicherheit bestätigen werden!
Den Rest liefer ich , wenn ich mich wieder abgeregt habe…
Seltsamerweise finde ich diesen Eintrag hier nur über google aber gar nicht selbst in der chronologischen Reihenfolge der Blogeinträge.
Groß-Gerau lässt sich in römischer Zeit eine gewissen Knotenpunktfunktion beimessen.
Gruß
Marco