Vortrag Dr. Steffens in Astheim
Ich hab für meinen Mitschnitt des letzten Vortrages einen Rüffel kassiert und wurde dieses mal mehr oder minder überwacht, damit ich nicht irgendwelche Software starte, weshalb ich mich wieder zum Tippen entschlossen habe.
Von daher gibt’s heute wieder was zu lesen, auch wenn mir geraten wurde es trotzdem zu tun.
Also jetzt zum Vortrag von Dr. Steffens vom Institut für Geschichtliche Landeskunde der Uni Mainz.
Der Vortrag der sich mit Sprache, Lautverschiebung und Co. beschäftigte, was jetzt gar nicht mein Thema ist und ich entsprechende Probleme hatte mit zu tippen. Man möge es mir nachsehen.
Steffens begann damit den Lorscher Bienensegen zu rezitieren und erleuterte die wechselhafte Geschichte die dieser Text nahm. Er erläuterte kurz das Wort „Imbi“, das Bienenvolk bedeutet, ein Wort das dialekt gefärbt ist und heute noch als Imme existiert. Steffens erklärt die Wichtigkeit der Biene im Mitelalter und erwähnt anschliesend den Pferdesegen und nennt sie als Beispiel der Christianisierung jener Zeit.Er vergleicht sie mit den Merseburger Zaubersprüchen die aus gleicher Zeit stammen, aber keinerlei Bezug zum Christentum haben.
Er erleutert die Dialektforschung von Wenker mit den 40 Wenker Sätzen und zeigt Beispiele aus den Sätzen die Lehrer notierten zu hatten und mit denen Wenker die deutsche Sprache vergleichen wollte. Die dadurch entstandenen Karten sind unter www.diwa.info einsehbar.
So, und da verließen sie mich fast schon… Durch die zweite Lautverschchiebung wurde p am anfang zu pf. Stand es zw. 2 vokalen wurde es ein f , diese Lautverschiebung fand im Süden Deutschlands konsequent statt, im Mittel nur zur Hälfte und im Norden garnicht. Er erläuterte anhand immer feiner werdender Karten des rheinfänkischen Sprachraum Südhessens. Und erklärte an weiteren Beispielen diverse Sprachgrenzen.
Hugo von Trimmberg hatte bereits um 1300 versuchte die Dialekte einzugliedern. Steffens las Teile aus Trimmbergs Text vor in dem dieser die verschiedenen Dialekte seiner Zeit beschrieb.
Er geht zum Wort Pfalz über. Palinza taucht bei Ottfried von Weißenburg in der Bedeutung von Haus auf. Er erleutert die Herkunft des , nach der es nicht (direkt) vom latainischen palatium abstammt. Es musste von einem Wort Palatina stammen, was Steffens zur „Glosse“ führt. Kleine althochdeutsche Anmerkungen in Latainischen Texten, bei der Mönchhe Worte mit individuellen Schöpfungen isn Althochdeutsche übersetzten.So wird in einem Mainzer Text das lateinische Wort iniuriis (unrecht) mit „flochum“ übersetzt was „fluch“ bedeuted.
Er geht nun auf das Althochdeutsche direkt ein, dass als Abfolge von monotonen Silben daherkommt (Silbensprache, Also Konsonant-Vokal-Konsonant-Vokal.. Bsp: Sizi vilu stillo (Sitz ganz still)) während unsere heutige Sprache ein Wortsprache ist.
Er leuter die gesamte Entwicklung der Sprachen in Deutschland, die ich so nicht wiedergeben kann da ich kein Steno kann.
Als Anekdote des Sprachenwandels, der bis in heutige Zeit reicht, führt er den Ort Rommersheim in Rheinhessen an, der vor gar nicht allzu langer Zeit noch Eichloch hieß. Aber wie kams dazu?
Im 19.Jhd.begann die Krise, es gab einen Lautwandel. Das Wort „ich“ wurde plötzlich wie „isch“ im rheinhessischen ausgesprochen. Ist heute noch so weshalb wir hier in der Region das Problem haben zu verstehen wenn einer von der Kirche oder der Kirsche spricht ;-). In dieser Zeit wurde aus Eichloch Eischloch. Gleichzeitig veränderten sich „ei“, dass im 15 Jahrhundert aus dem langen „i“ entstanden war, im 19. Jahrhundert bei der Mainzer Landbefölkerung zum „a“. Aus „Kleid“ wurde in dieser Zeit „Klaad“ und Eichloch wurde wie Aaschloch ausgeprochen. Die Aaschlöcher, Pardon Eichlocher, waren damit äußerst unzufrieden, weshalb sie 1931 ihren Namen in Rommersheim änderten. Das, also den Änderungsgrund, verschweigt uns Wikipedia übrigens.
Er ging anschließend noch auf Diphtonge ein, bei denen das „ei“ im 15. Jahrundert, wenn es in dreisilbigen Worten vorkamen durch „u“ ersetzt wurde und das Wort so zweisilbig machten. So wurde aus „Astheimer Weg“ in einer Urkunde „Asthumer Weg“ im 15.jhd. Es kam in dieser Zeit ebenfalls vor das ein langes „i“ in ein und demselben Text als „Y“, als „i“ und dann wieder als „ie“ auftaucht.
Er streifte dann noch die Familiennamen und kam dann zum Abschluß.
Da das ganze nicht so mein Thema ist hatte ich wie gesagt einige Probleme beim Mitschreiben…
Etwas ähh doof fand ich, das Dr. Metzner, der im Publikum war, die Fragerunde die man im Abschluss an Dr. Steffens nutzte um daraus ansatzweise einen eigenen Vortrag zu machen… …aber es wurde niemand verletzt.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…