Prognosen zur geophysikalischen Untersuchung der Pfalz Tribur
Disclaimer: Ich war und bin nicht direkt in die Untersuchungen involviert. Dieser Text entstand in der Woche als die Untersuchungen stattfanden, ich aber beruflich in der Bodenseeregion weilte. Inzwischen habe ich einige wenige Informationen erhalten, die aber in diesem Text weder Berücksichtigung fanden, da ich sie zu dem Zeitpunkt nicht kannte, noch werde ich zu diesem Zeitpunkt mich dazu äußern, da ich es für wichtig und richtig halte, dass erst einmal die Wissenschaft die Ergebnisse prüft und auswertet! Aber so viel: Es gibt wohl Ergebnisse! Der Grund das ich diesen Artikel nicht früher Online stellte, war einfach der Grund das ich zuerst die Karolinger/Byzanz Artikel fertig haben wollte um diese nicht zu sehr zu zerreißen.
Vielleicht hat es der ein oder Andere gehört. In Trebur fanden vor kurzem ( im September ) geophysilakische Untersuchungen zu Pfalz im gesamten Bereich um die der Oberen Pforte, Laurentiuskirche statt. Ich möchte daher einige Prognosen abgeben. Dabei weiß ich nicht einmal genau, wo untersucht wurde. Nur öffentliches Gelände, oder auch Privatgrundstücke?
- Bereich zwischen Laurentiuskirche und Marienkapelle
Einer der von mir favorisierten Bereiche. Ich verwendete ihn auch bereits in einigen Modellen. Die Voraussetzung dafür ist, dass Laurentiuskirche und Marienkapelle bereits in der Zeit der Pfalz entstanden und eine entsprechende Nutzung hatten.
In diesem Fall wäre ein Gebäude in Nord-Süd-Richtung sehr wahrscheinlich, welches beide Gebäude miteinander verband. Analogien wären etwa die Pfalz Heinrich II in Bamberg oder auch die Pfalz Goslar.
Problem ist dabei sowohl der Bereich der Straße, als auch der Kirchhof. Im Kirchhof wurde an dieser Stelle eine Heizungsanlage in die Erde gesetzt. (Von Funden ist mir bei dieser Aktion nichts bekannt), potentiell könnten Reste zerstört worden sein. Die Straße stellt sich als Einschnitt ins Gelände dar und könnte somit ebenfalls Zerstörungen hervorgerufen haben.
Andererseits ließen sich der Brunnen in der Oberen Pforte und ein in diesem Bereich gefundener Stein, der als Säulenbasis interpretiert wird, damit in Verbindung bringen lassen..
- Bereich westlich der Laurentiuskirche
Wir wissen das es westlich der Laurentiuskirche zwei Mauerzüge gibt, einer liegt in Verlängerung der Langhausmauern (Ost-West-Richtung), der Zweite schneidet diese Mauer in Nord-Süd-Richtung und liegt knapp 1,5m vor der Westwand. Der Zusammenhang der Mauern mit der Kirche ist unklar. Diese wurden von Diefenbach und erneut Müller aufgedeckt.
Hierzu kann es diverse Möglichkeiten geben. Sie könnten Teil eines Paradieses, einer Vorhalle, der eigentlichen Kirche sein, auch ein Atrium in der ein oder anderen Weise kann nicht ausgeschlossen werden. Auch ein Verbindungsgang (Porticus) zu einem anderen Gebäude im Westen, analog zur Pfalz Frankfurt, ist nicht auszuschließen.
Ich halte es für höchst wahrscheinlich, dass hier etwas gefunden werden wird.
- Bereich östlich der Laurentiuskirche
Der Grundriss der Gebäude östlich der Laurentiuskirche, Pfarrhaus und ein weiteres Wohnhaus, orientieren sich in ihren Mauern an der Ost-West-Richtung der Laurentiuskirche. Die Anordnung der Gebäude lässt Gedanken an kirchliche/monastische Anordnungen wachwerden. So befanden sich etwa in St Michael (Heiligenberg) und in Hildesheim der Kreuzgang des Klosters bzw. Doms östlich der Kirchengebäude.
Hier stellt sich aber die Frage inwieweit eine monastische Bauweise in einer Pfalz zum Tragen gekommen wäre und zum Anderen, wie weit die Gebäude nach Osten gereicht haben könnten, denn ein Teil des Pfarrgartens ist nachträglich aufgeschüttet worden. Andererseits hätte dieses Areal den knappen Platz optimal ausgenutzt. Was wir aber zumindest aus einem Telex Telegramm aus der Zeit der Ausgrabungen Diefenbachs (1934) wissen, ist dass auch östlich der Kirche Mauern angetroffen wurden.
Letztendlich gehe ich aber fest davon aus, dass irgendetwas gefunden werden wird. Nur was kann ich nicht sagen. Letztendlich wären sogar alle oben genannten Varianten denkbar, oder aber auch keine davon. Zudem wird man erst einmal nicht wissen wie dann alles in zeitlichem Zusammenhang steht, denn es ist ja nicht gesagt das die salierzeitlichen Gebäude an der selben Stelle wie die Karolingerzeitlichen standen. (auch wenn es natürlich wahrscheinlicher ist, das Nachfolgebauten, ältere Fundamente nutzten)
Es bleibt also spannend. Erste Ergebnisse werden bis Ende des Jahres erhofft.
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…