Ausstellung Hatto I. von Mainz: klein aber fein
Am Wochenende besuchte ich die Ausstellung über Hatto I. Bischof von Mainz. Diese Ausstellung zu besuchen war Pflicht für mich, denn Hattos Geschichte kreuzt auch mehrfach den Weg Treburs. Hatto leitet 895 die Synode von Arnulf von Kärnten in Trebur und wahr auch 906 in Trebur zugegen als Adalbert von Babenberg vor der Reichsversammlung erscheinen sollte und sein Mündel hielt sich wegen der Nähe zu Meinz häufig in Trebur auf, die 20-30km von Trebur nach Mainz sind tatsächlich ein Katzensprung.
Die Ausstellung über den Mainzer Bischof Hatto I. findet im Diözesanmuseum Mainz statt. Hierfür wurde, wie bereits bei der Hrabanus Maurus Ausstellung, der Südtrakt des Kreuzgangs reserviert. Sicherlich eine kleinere Ausstellung und in ihrer Größe nicht mit der Kreuzzugsausstellung von 2004 zu vergleichen.
Die Ausstellung selbst beginnt mit der „Legendenfigur Hatto“ , die durch Durchmischung mit den Sagen um Bischof Hatto II. zum Bischof wurde der auf dem Binger Mäuseturm von den Mäusen gefressen wurde. Bewegt sich über den Reichenauer Abt und Vosteher des Klosters Ellwangen hin zum Politiker Hatto, dem Unterstützer Arnlulf von Kärntens und Vormund Ludwigs des Kindes und endet abschließend mit dem Mainzer und Reichenauer Bauhern Hatto.
Die Austellungstücke kommen meist aus lokalen Museen, wie dem Rheinland-Pfälzischen Landesmusem Mainz, dem RGZM , aber auch dem Darmstädter Landesmuseum, das noch wegen Sanierungen geschlossen ist. Zu dem werden die Austellungsobjekte durch Repliken ergänzt, wie etwa einem ungarischen Säbel aus Augsburg.
Die Stellwände der Ausstellung sind in dunklen Blau gehalten, welches an den Stellen ohne Beleuchtung fast schwarz wirkt. Die Anordnung ist großzügig und die Platzierung der Objekte als freistehende Vitrinensäulen und Vitrinenfeldern innerhalb der Stellwände ist gelungen – sie erschlagen oder erdrücken den Betrachter nicht, was auch sicherlich daran liegt das es nicht zu viele Exponate sind. Man hat angenehm viel Platz. Die Beleuchtung ist immer ausreichend. Die Textafeln sind kontrastreich in weißer Schrift auf blauem Grund, lediglich vielleicht einen kleinen Tick zu hoch aufgehängt.
Immer wieder bieten Bänke die Möglichkeit sich zu setzten und in den bereitliegenden Katalogen zu blättern.
Einzig die Anbringungen der Objektbeschreibungen ist leider wiedereinmal zu bemängeln, da sie sich in den Vitrinen befinden. Als besonder negatives Beispiel fiel hierbei die Präsentation des evangelium longum auf. Der prachtvolle Einband des Evangeliars (Cod. Sang. 53) war so ausgestellt, das beide Seiten der zu sehen sein sollten. Dies wurde bewerkstelligt in dem das Buch auf einer durchsichtigen Platte innerhalb der Vitrine lag. unterhalb des Buches war ein Spiegel im Winkel von 45° angebrachte der auch den Blick auf die Unterseite ermöglichte. Vor dem Spiegel lag die Beschriftungstafel und direkt davor, an der trennenden Glasscheibe war eine Lichtleiste zur Beleuchtung der Unterseite angebracht. Leider spiegelte das das Licht in der Glasscheibe, so dass sogar ich mich vor und zurück beugen musste um die Tafel im Stehen lesen zu können. Im knien wurde ich zum Teil sogar von der Lichtleiste geblendet.
Die Ausstellung ist tatsächlich ein Kleinod. Hatto I. war lange keine Thema in der Forschung gewesen, Karl Kardinal Lehman schreibt im Vorwort des Begleitbandes treffend das es seit über 100 Jahren keine neue biographische Veröffentlichung zu Hatto gab, umso mehr ist die kleine, aber feine Ausstellung auch als Impuls für die Forschung zu sehen, wobei die Austellung hauptsächlich durch die reichen Informationen der Texttafeln glänzen kann. Hinweisen muss man aber auch darauf das das ein oder andere Stück zu sehen ist, das schon länger nicht mehr in Ausstellungen zu sehen war, wie etwa der goldene Riemendurchzug der dem Grab Ludwigs III. in Lorsch zugeschrieben wird.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. August 2013 zu besuchen. Der reguläre Eintritt beträgt 7,00€. Weitere Informationen finden sich hier
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…