Erstes Bild der sala regalis
Ich stelle hier nun mal das erste Bild der sala regalis online. Einige Grundvorraussetzungen für das Modell hatte ich gestern bereits beschrieben, möchte sie aber noch ein wenig erweitern.
Ich habe mich für eine Dachkonstruktion ohne steinernen Giebel entschieden. Der Grund war das ich meine, also die Treburer Verhältnisse annahm und wir unter massiver Steinarmut leiden. Sämtliche Steine mussten über den Rhein oder vom Odenwald ins Rheintal geschafft werden. Einzig in Bauschheim trat Muschelkalk zu Tage. Daher sparte ich an dieser Stelle die Steine.
Die Porticus, also der umlaufende ebenerdige Gang und das darüber liegende Solarium als Obergeschoss des Ganges sind rein aus Holz gefertigt. Im archäologischen Befund würde man lediglich rund um den steinernen Saalbau Pfostensetzungen erkennen, wie dies öfters der Fall ist. Ich bin mir aber noch nicht sicher ob ich wirklich ganz umlaufen lasse.
Ich habe versucht die Fenster im hölzernen Bauteil sparsam einzusetzten. Im Winter sind sie wahrscheinlich mit Einsätzen verschlossen, zur Zeit repräsentativ mit Vorhängen geschmückt, wie auch das dreifache Portal, das versucht Steinarchitektur auf das Baumaterial Holz zu übertragen, oder wie es Dr. Azzola mir mal sagte: „…eine Kultur aus Holz…“. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich nicht über dem Eingangsbereich eine größere Fensteröffnung oder ein Geländer platziere um dem König eine Ansprache nach außen zu ermöglichen.
Der Saalbau besteht aus einem einzigen Raum mit der Bemaßung von 9x18m, also eher klein. Er besitzt wahrscheinlich eine offene Feuerstelle in der Mitte, wie dies im St. Gallener Klosterplan für das Gästehaus eingezeichnet ist. Die Fenster sind recht klein und einfach ausgeführt, keine Bögen, lediglich mit hölzernem Fenstersturz. Mögliche weitere Räumlichkeiten könnten sich im Solarium und in der Porticus befinden. Es würde auch für Wohnräume des Königs bei einem Aufenthalt ausreichen und wahrscheinlich hielt man sich hier eher auf, als im zugigen, schwer zu heizenden großen Saal.
Zu dem machte ich mir ein wenig Gedanken über die Funktion der Saalbauten. Ich glaube das ich hier ein bisschen zu stark einer Gedankenwelt aus barokisierenden Märchenfilmen, Robin Hood und Ivenhoe naching. Ein Saal in dem die Hofschranzen rumlungern, die Wache sich mal schnell aufwärmt und solche Spielchen. Während des Bastelns dachte ich auch darüber nach und kam zu dem Schluss das diese Vorstellung absoluter Quatsch ist. Nicht umsonst beginnt der 799-Austellungskatalog mit dem Kaiserhof in Byzanz, zu dem hatte der König mittels der Königssalbung als Nachfolge zum merowingischen Königsheil auch einen Sakralcharakter. Die Räumlichkeit stand einzig dem König zu. Man versuchte den Aachener und Ingelheimer Pomp angelehnt an römisch-byzantinisches Zeremoniel auch in die entlegensten Orte zu tragen. Hier wurde gerichtet, beraten und beschlossen, aber nicht rumgelungert. Selbst ein Festbanket hatte wahrscheinlich einen besonderen Charakter.
Die 7000 Pfund war Karl der Kahle 845. Die Anzahl der (bewaffneten, professionellen) Verteidiger passt, wobei man von etwa 5000…
Mal wieder intressant zu lesen. Aber die Lobhudelei und masslosen Übertreibungen der Chronisten ist schon wie bei den Römern teilweise…
Sorry, hat etwas gedauert... Ist aus einem Plan der sich bei Rudolf Kautsch, Der Dom zu Worms (1938), aber auch…
Hi, zur Baugeschichte des Doms: "Das Langhaus besitzt die Abmessungen des heutigen Domes und endet an einem Spannfundament am zweiten…
Man könnte hier auch noch den Bericht der Annales Nazariani zum Tassilo-Prozess in Ingelheim 788 anführen: "Und als das so…