Gedanken zu den Besuchen Ottos III. in Trebur
Was mir als erstes im Itinerar Ottos auffällt sind häufige Aufenthalte in Ingelheim. Ingelheim ist insofern nahe liegend, da es nur wenige Kilometer von Mainz entfernt liegt und somit der königlichen Familie der direkte Kontak zu Willigis möglich war ohne das dieser Mainz verlassen musste. Dies dürfte diesem auch zu gute gekommen sein, da er ja gerade dabei war einen neuen Dom zu bauen.
Leider konnte ich aus den Regesten nicht sehr viele Informationen über die Aufenthalte von Mathilde von Quedlinburg ziehen. Man kann aber wohl annehmen das sie sich zumindest bei ihrem Aufenthalt 995 in Trebur kurz aufhielt oder zumindest ihre Versorgung über Trebur regelte. Wahrscheinlich muss ich mir mal die vollen Urkunden und Annalen zu Gemüte führen.
In Verbindung mit Mathilde musste ich auch an die Idee denken, die einmal an mich heran getragen wurde, ob nicht Mathilde die Laurentiuskirche habe neubauen können um hier eine Zweigstelle des Stifts Quedlinburg zu errichten und muss sagen das ich von der Idee nichts halte. Trebur war eine persönliche Schenkung an Mathilde und keine Stiftung an den Stift Quedlinburg. Wäre dies auch der Plan Mathildes gewesen, ist zu vermuten das zum einen Quellen darüber berichten würden und zum Anderen Otto III. nach ihrem Tode einen solchen Wunsch mit Sicherheit respektiert hätte, zumal ja Adelheid noch 10 Monate länger lebte und die darauf bestimmt eine Auge gehabt hätte. Auch die direkt in der ersten Bauphase „grauer Putz“ eingezogenen Emporen im Westbau lassen keinen Schluss auf eine Frauenempore zu, denn von diesen Emporen wäre, wie ich bereits geschrieben habe, kein Blick auf den Altar im Osten möglich gewesen. Nur auf einen Altar im Westen. Dies sind einige der Gründe warum für mich Mathilde als Initiatorin zum Bau der Laurentiuskirche ausscheidet. Ich gehe davon aus, dass zumindest noch die karolingische Basilika aus der Zeit Ludwigs des Deutschen stand. Vielleicht waren auch die Gebäude die bereits Adelheid genutzt ebenfalls noch aus dieser Zeit, denn in Frankfurt standen auch zu dieser Zeit noch die alten karolingischen Gebäude.
Nun aber zu Ottos eigentlichen 2 Aufenthalten in Trebur. Zum einen sollten wir davon ausgehen das Trebur wieder in königlicher Hand ist (Sonst wäre er wohl nicht hier) Zum Anderen muss man davon ausgehen das er bei beiden Aufenthalten mit großem Gefolge unterwegs war. Es sind also scheinbar wieder die selben Faktoren wie in der Zeit der Karolinger die Trebur attraktiv machen: Gute Versorgung, raum für ein großes Lager und eben möglicherweise noch Gebäude um die im Zug anwesenden Großen (z.B. Boleslaw) adäquat unterzubringen und eine Rast zu ermöglichen.
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…