Treburs St. Laurentius wird immer ottonischer
Seit geraumer Zeit habe ich auch den Ausstellungskatalog zur Landesausstellung Heinrich II. in Bamberg von 2002 hier rumliegen. Jetzt habe ich erstmals angefangen ernsthaft darin zu lesen um Vergleiche zwischen Mainz, Bamberg und der Laurentiuskirche anzustellen und was sehe ich auf S. 102 in den Anmerkungen:
Trebur, St. Laurentius, wohl ottonisch: Oswald/Schäfer/Sennhauser, Vorromanischen Kirchenbauten: Katalog Der Denkmaler Bis Zum Ausgang Der Ottonen, Nachtrag S. 415 ff.
Es geht hierbei leider nicht um den Westbau, sondern um das durchgeschobene Querhaus. Ich habe den Beitrag, in Brocken, über Google Books lesen können. Leider sind hier auch nicht alle Fakten berücksichtig, (Problem ist das man zur Zeit des Buches keinen adäquaten Vergleich mit Frankfurt anstellen konnte) so das ich immer noch der Kombination IBD/Wintergerst/Zwittmeier beipflichete 😉 Karolingerbau der ottonisch von den Fundamenten an umgebaut wurde. Interessant ist wirklich das sie im Zusammenhang mit dem Heinrich II. Katalog erscheint! Den hab ich ja sowieso schwer im Verdacht, obwohl ich mich gelegentlich Frage ob es nicht doch vielleicht einen Zacken älter ist: Otto II. od. III., da mir keine Spuren, auch nicht abgeschlagene, von äußerem Bauschmuck untergekommen sind.
Ich muss allerdings auch sagen das ich Otto II. eher ausschließe, da dieser die Pfalz an Quedlinburg gegeben hatte und dabei gings nicht um Ausbau o.ä. sondern rein um wirtschaftliche Stärke. Erst nach dem Tode Mathilde von Quedlinburgs (999) taucht Trebur wieder als villa regia. Ergo sollte der Umbau erst nach 1000 erfolgt sein.
Und siehe da, Thomas Reißer schreibt in seiner Dissertation „Die Damenstiftskirche Obermünster in Regensburg“ von 1996 zu Thema Westquerhaus:
Der Heinrichsbau war eine dreischiffige, flachgedeckte Pfeilerbasilika mit einem verstellten Querhaus im Westen, das nur um Mauerbreite über die Langhausflucht vortrat.(…)
Der direkte Apsidenanschluß, sowie das Anfügen eines Westquerbaus findet sich kurz zuvor bereits am Augsburger Dom, am romanischen Dom zu Regensburg und in unmittelbarer Nachbarschaft an Bau II von St. Emmeram. Die genannten Bauten können als einheitliche Gruppe um das Jahr 1000 aufgefaßt werden.
(…)Zumindest bei Obermünster ist eine Einflußnahme durch König Heinrich II. zu erwägen, der an der offiziellen ottonischen Reichsarchitektur einen verständlichen Anteil hatte und bei seiner großzügigen Förderung des Stiftes Bauleute aus Sachsen vermittelt haben könnte. (…)
Für mich deutet wirklich inzwischen ziemlich viel auf Heinrich in, denn das Obermünster hatte wohl auch kaum äußerlichen Bauschmuck. Als nächstes muss ich jetzt, nach dem ich einen Berg Quellen hier liegen habe, die Kämpferplatten mal ernsthaft vergleichen. Pilz- oder Würfelkapitelle haben wir ja nicht.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…