Skurrile Hinweisplanung
Am Sonntag war ich im Museum. Ich hab ja diverse Baustellen und wollte noch mal schnell was in einem Ausstellungskatalog über Pluviale nachsehen wollte. Ich stöber dann ganz gerne mal durch alte Notizen und Pläne über Trebur und dabei stieß ich auf einen alten Vorschlag für Schilder die die Geschichte Treburs wachrufen sollten. Von ganzen Bannern über die Hauptstraße ist da die Rede.
Die Planung ist leider ohne Angabe der Jahreszahl, aber sie muss aus der Zeit vor 1962 stammen, denn das alte Gasthaus zum Erker und die große Hofanlage an Treburs Hauptstraße, die als Busstellplatz für den „Zweckverband Nördliches-Ried“ diente sind noch vorhanden und werden erwähnt.
Das Skript strotzt nur so vor Skurrilitäten, selbst wenn schon jemand einige sparsame Anmerkungen gemacht hat. Einige möchte ich mal Vorstellen, denn es sind die Meinung die heute noch vielfach herumgeistern.
Es fängt an das die Ersterwähnung auf 822 vorverlegt wird. Stammt noch von Diefenbach 1934. Die Beßheimer Pforte wird als Zugbücke mit Türmen bezeichnet.
Für die Groß-Gerauer Straße 2, eine Bäckerei, wurde vermerkt das hier „ein Schieferstein mit dem Treburer Wappen und der Jahreszahl 1119 gefunden “ wurde. Dahinter steht „Historische Echtheit belegt“ . Aha! Ich hab noch nie von dem Stein gehört und historisch echt, heißt noch lange nicht das er von 1119 stammt und es erscheint mir auch seltsam das 1119 Andenken an einen Reichstag mit Wappen auf Schieferstein hergestellt wurden für einen Reichstag, der nie stattfand… Wahrscheinlich hat das Ding die selbe Herkunft wie der bronzene Reichsapfelbriefbeschwerer der irgendwann mal am Bach gefunden wurde…
Zum Großen Haus wird vermerkt: “ Sehr alt. Auf Grundmauern aus karolingischer Zeit erbaut. Wahrscheinlich befand sich hier ein Gästehaus der Kaiserpfalz. Von diesem Haus führt(e) ein unterirdischer Gang zur Kirche (Kaisersaal)“ … Mir rollen sich die Fußnägel hoch!
Die Kirche wird immer als „Kaisersaal“ bezeichnet, das Werk Diefenbachs. wenigstens wird sie in den ältesten Teilen aufs 9. Jahrhundert datiert was zumindest für die Fundamente stimmen sollte.
Auf der letzten Seite wir dann mehrfach auf die Theobaldsstraße als Standort der ominösen „Theobaldskapelle“ verwiesen. Sogar ein genauer Standort wird angegeben! Natürlich keine Hausnummer sondern der Name des Bewohners, den es nach Telefonbuch heute in der Theobaldsstraße nicht mehr gibt… Bei fast allen Erwähnungen der Theobaldskapelle muss es noch jemandem die Fußnägel hochgerollt haben, denn in anderer Schrift und Farbe steht immer „nirgends belegt“ oder „unbekannt“ daneben 😉
Witzig ist auch das der Autor erst geschrieben hat das der Schwarzbach sich im Bett des alten Neckars befindet und es dann wieder durchgestrichen hat. Der Korrekturleser vermerkte dann daneben „stimmt„
Eine Antwort
[…] Februar hatte ich hier folgendes geschrieben: Für die Groß-Gerauer Straße 2, eine Bäckerei, wurde vermerkt das hier […]