Die ottonische Vernachlässigung
Als ich begonnen habe mich mit der Pfalz Trebur zu befasssen gab es eigentlich nur die Karolinger als Gründer und die Salier, speziell Heinrich IV. , mit denen ich mich befasste. Den Ottonen schenkte ich wenig Beachtung. Aber da war ich nicht alleine. Sämtliche Vorträge die ich gedruckter Form habe, sämtliche Aufsätze, alles dreht sich um Salier oder Karolinger.
Nachdem sich aber die Laurentiuskirche mehr und mehr als ottonischer Bau herausschält, wird mir klar das dies eine sträfliche Vernachlässigung war. Gerade die Zeit ab 975 ist auch für die gesamte Region entscheidend! Williges wird Ezbischof von Mainz, wird Erzkanzler des Reichs und Erzkanzler für Italien, er übernimmt zusammen mit Mathilde von Quedlinburg die Reichsgeschäfte während sich Theophanu und Adelheid mit dem unmündigen Otto III. in Italien aufhalten. Williges baut einen Dom nach dem Vorbild von St. Peter in Rom, er krönt in Mainz Heinrich II. zum König.
Williges dürfte ein nicht unerheblicher Machtfaktor für die späten Ottonen gewesen sein, dessen Stärkung von Mainz auch auf die umliegenden Orte ausgestrahlt haben sollte. Als Konrad II. oder Heinrich III. Trebur besuchten dürfte die Pfalz ihren baulichen Zenit bereits erreicht haben. Heinrich IV. hätte sicherlich keine nagelneu ausgebaute Pfalz links liegen lassen. Aber auch bei Heinrich IV. sieht man die Beziehung zu den mainzer Bischöfen sehr gut, jedoch mit umgekehrten Vorzeichnen. War bei Heinrich II. und Williges die „Welt noch in Ordnung“ , so sind sich Heinrich IV. und Siegfried I. Spinnefeind. Siegfried gehörte zu den Entführern von Kaiserwerth, Siegfried war einer der Wortführer beim Fürstentag von 1076 und sicherte diesen militärisch, Siegfried krönte Rudolf von Rheinfelden. Welcher König wollte sich da noch in die Nähe eines Erzfeindes begeben?
Um dieser ottonischen Vernachlässigung entgegen zu wirken, habe ich mir jetzt Weinfurters Heinrich II. Biographie besorgt, Austellungskataloge zu den Ottonen und Heinrich II. im speziellen mitbringen lassen und ordnerweise Urkunden vor mir liegen. Leider wird das einige Zeit brauchen bis ich hier etwas brauchbares gefunden habe (wenn überhaupt). Für die Ausstellung wird es definitiv nicht reichen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…