Die Chemnitzer Gewölbe

Heute ist Gewölbetag hab ich so das Gefühl! Chemnitz ist mit einem 6 km langen Gangsystem unterkellert. Bisher ging man davon aus das ein System von Vorratskellern aus dem Spätmittelalter war. Jetzt gibt es aber eine neue Theorie. Ein Heimatforscher vermutet in ihnen eine frühmittelalterliche Verteidigungsanlage… Ich kenne ehrlichgesagt eine solche Anlage nun garnicht (auch wenn ich mich bei den Slawen nicht so auskenne) und wie ein Erdstall oder so scheinen die Dinger auch nicht auszusehen. Die Chemitzer Historiker sind da wohl meiner Meinung.

Bei Chemnitzer Historikern sorgt Langers Theorie indes für Kopfschütteln. „Eine abenteuerliche Idee“, sagt Thomas Schuler, der ehemalige Leiter des Schlossbergmuseums. Nach seinen Worten ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Gänge bereits im 10. oder 11. Jahrhundert angelegt wurden. „Es gab damals keine Organisations-Kompetenz und zudem eine nur geringfügig ausgeprägte staatliche Verwaltung“, erklärt er. Ohne derartige Ressourcen wäre es aber undenkbar gewesen, ein solch komplexes System im Untergrund zu bauen. „Schwer vorstellbar, dass es vor dem 16. Jahrhundert überhaupt möglich war“, fügt er hinzu. Schuler bleibt dabei: Die plausibelste Version sei, dass die Keller zu Lagerzwecken außerhalb der Stadtmauer errichtet wurden, denn „Platz war begrenzt in einer spätmittelalterlichen Stadt“, sagt er.

Hier schreibt die FreiePresse