Kloster Michaelsberg – Parallelen zu Trebur
Eigentlich wollte ich diesen Artikel erst rausschieben wenn ich die Besprechung der Laurentiuskirche durch hab, die Beschreibung des Westbaus gestaltet sich aber schwierig wegen der vielen kleinen Details und der chaotischen Kopien die ich habe. Deswegen schon mal vorab das Kloster Michaelsberg.
Auf das Kloster Michaelsberg, Kloster St. Michael auf dem Heiligenberg, bin ich durch Zufall gestoßen. Es tauchte in einer in Trebur ausgestellten Urkunde auf. Auf dem Heiligenberg befindet sich neben dem Kloster St. Michael auch das Kloster St. Stephan, ein keltischer Ringwall ,das „Heidenloch usw…
An der Stelle des Klosters befand sich zunächst ein römisches Heiligtum. Später eine
merowingischische Kultstätte. In den 870 Jahren entstand hier, in der Nähe zu dem im keltischen Ringwall entstandenen Königshof, durch das Kloster Lorsch eine erste Zweigstelle.
Das faszinierende am Kloster St.Michael ist nun das es eine sehr ähnliche Veränderung wie die Laurentiuskirche durchgemacht hat. Eine karolingische Kirche, die um die zeit um 870 herum entsteht wird in ottonischer Zeit umgebaut, den Grundrissen folgend, im Gegensatz zu Trebur allerdings nach Westen verlängert.
Ebenso wie Trebur erhält die Kirche dabei einen Westbau, dieser allerdings mit zwei Treppentürmen (ich weiß trotz Bauuntersuchung immer noch nicht wo die Treppen in St. Laurentius waren!)
Fast noch spannender finde ich die Grundrisse der Klausurgebäude, die sich im Osten anschließen.
Sie decken sich (blöderweise) mit Teilen des Pfarrhauses, und der anschließenden Gebäude, sowie mit denen auf dem Nachbargrundstück, nur der östliche Abschluß fehlt, doch den könnte man an Mauerrücksprüngen auf einem Plan von 1886 ausmachen. Auch war das Pfarrhaus im Besitz des Stifts St.Alban, die Kirche aber im Besitz des Landesfürsten. Der Zwischenraum zwischen den Gebäuden, der auch heute unbebaut ist wird auf alten Karten gelegentlich als „Karolingerstraße“ (oft mit ?) betitelt. Das war auch noch bis vor 2 Jahren auf Google Maps der Fall! Aber…
Tja, wie gesagt blöderweise. Wenn Trebur ein Kloster wäre könnte ich mir das durchaus vorstellen, aber Trebur ist kein Kloster sondern eine Pfalz. Anderseits aber wäre eine optische Anlehnung an Klostergebäuden durchaus denkbar. Die Gebäude könnten dann, weil südlich das Areal durch den Schwarzbach begrenzt wird und im Norden die eigentlichen Pfalzgebäude standen hinter die Apsis gesetzt worden sein. Räume für Hofkapelle und Schreiber mussten vorhanden sein und gerade unter den Ottonen wurde die Verbindung zur Kirche immer stärker. Und dann war ja auch noch mal der Papst in Trebur…
Andere Kirche die einen solchen Kreizgang besaßen oder besitzen : Dom Hildesheim, Kloster Lorch (BW) (mehr hab ich gerade nicht gefunden)
Hier findet sich eine Rekonstruktion zu St.Michael (Zustand 15.Jh.)
Eine Antwort
[…] hab noch mal über die Sache mit dem Michelskloster von neulich nachgedacht. Die Lage der bestehenden Gebäude hinter der Laurentiuskirche ist schon […]