Wüstungen im Kreis Groß Gerau
Manchmal sind Zufälle etwas schönes! Bereits vergangene Woche erhielt ich eine Anfrage in der unter Anderem die Wüstung Camba, der Wahlort Konrads II. vorkam und vorgestern bekam dann eine Anfrage zu einem Projekt das Wüstungen betrifft.
Das Projekt ist relativ einfach beschrieben. Im Kreis Groß Gerau gibt es einige Wüstungen, also längst untergegangene Siedlungen. Die Urkunden in denen diese Siedlungen erwähnt sind, sind gut erschlossen. Archäologisch hingegen tappt man eher im Dunkeln. Und das birgt Probleme in sich. Wie sollte man einen Siedlungsplatz schützen, etwa bei Bauarbeiten, gegen unerlaubte Grabungen oder ähnliches, wenn man nicht mal genau weiß wo er lag?
Und genau das ist der springende Punkt an dem das Projekt ansetzten soll.
Hinter dem Projekt stehen allesamt Leute die archäologische Erfahrung haben, bzw. Archäologen und Ehrenamtliche mit Genehmigungen zu Feldbegehungen besitzen. Da ich sowas nicht habe (hab genug zu tun 😉 ) werde ich solche eher nur begleiten, aber auch mal Akten und Karten wälzen um das Ganze zu unterstützen. Und da ich mir ja vorgenommen habe die Fundbücher nach der Frankenzeit durchzublättern, kann ich auf diese Sachen auch gleich mal einen Blick haben.
Im Kreis Groß Gerau gibt es verschieden Gründe für das Wüstwerden von Siedlungen. Einer der Hauptgründe ist sicherlich das Wasser. Einige der untergegangen Orte wie Camba, Lochheim oder Poppenheim lagen nicht auf den hochwassergeschützten Terassen. So wird von Poppenheim 1660 berichtet „Poppenheim, so nun im Rhein lege, das dorff„. Dort aber eine Siedlung anzulegen hatte durchaus Vorteile. Die Böden waren fruchtbar, Hafenstellen ermöglichten einfachen Handel nach Mainz oder Worms.
Andere Siedlungen brannten nieder oder wurden durch Kriege und Seuchen, allen voran der 30 Jährige Krieg, entvölkert. Man flüchtete lieber in Siedlungen die wenigstens ein wenig befestigt waren wie Groß-Gerau und Trebur, lange Zeit die größten Orte im Kreis Groß Gerau. Gelegentlich blieb noch ein Hofgut zurück das noch heute existiert, sowie von Mersheim der Schönauer Hof übrig blieb.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…