Wüstung Seilfurt
Was bei Wüstungen immer hilfreich ist, sind alte Gemarkungspläne und deren Flurnamen.Für unsere Region sind die Buxbaumkarten erste Wahl, wobei ich kürzlich im Museum eine alte Liste mit Flurnamen aus Trebur gefunden habe die etwa doppelt so viele(!) Flurnamen auflistet und die ich mir einmal kopieren werde. Der Name Seilfurt rührt möglicherweise von einer Furt her, die zur Sicherung mit einem Seil bestückt war.
Was Seilfurt angeht macht es die entsprechende Buxbaumkarte wirklich leicht. Westlich von Rüsselsheim findet sich ein markantes Zusammentreffen von mehreren Straßen. Wie ein Stern laufen die Wege aufeinander. Etwas weiter westlich findet sich auch die Flur „Auf den Seilfort“. Rund um die Wegkreuzung finden sich Flurnamen wie „Am Kirchgraben“ und Flurnamen mit einem Bezug zu St.Alban.
Die Verortung fällt relativ leicht. Dennoch ist Seilfurt für das Projekt zu Wüstungen nicht geeignet. Der Grund offenbart sich wenn man die Buxbaumkarte auf eine heutige Straßenkarte überträgt. Die Straßenkreuzung kann man heute noch erkennen. Sie wird durch die Kreuzung Weisenauer Straße/Mainzer Straße in Rüsselsheim gebildet. Hier findet sich nur wenig Wohngebiet rund um das Mausoleum der Familie Opel. Der Rest ist Werksgelände der Opel AG und vollständig überbaut!
Im Zusammenhang mit Trebur erscheint Seilfurt nur innerhalb der Gerichtsbarkeit am Haselberg, nicht aber innerhalb des Fiskalbezirkes. Eine Ersterwähnung des Ortes erfolgt (nicht genau datierbar) vor 1130 als der Abt von St. Alban eine Hufe seiner Güter in „Seilonuort“ dem Kloster überträgt. Etwas das einige Jahre später auch in Trebur passiert. 1168 ist eine Kirche oder Kapelle urkundlich nachweisbar von der Demandt schreibt das es sich um eine Albanskirche handele. Rüsselsheim (innerhalb des Fiskalbezirkes Trebur) und Haßloch waren Fiskalkirchen von Seilfurt.
Am 23. Juli 1476 brennt das Dorf nieder, , so schreibt es zumindest der Autor in „Lebendige Heimat Kreis Groß Gerau“ und „Unser Heimatkreis Groß-Gerau“. Das kann durchaus stimmen, denn Nikolaus Hyldebrant, der Pfarrer von Seilfurt seine Haus und Hof in Rüsselsheim dem Albanstift, da deren Pfarrwohnung in Seilfurt (samt Dorf) abgebrannt ist.
Quellen: http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13844, Demandt Kirchenorganisation, Lebendige Heimat – der Kreis Groß Gerau
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…