Tribur/ Trebur ab dem 12. Jahrhundert

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3 Antworten

  1. Hallo,
    Kurze Frage zu den Urkunden: es gibt vermutlich keine Meldung, aus der sich städtebauliche Maßnahmen wie die Anlage der Ortsbefestigung oder der westlichen Ortserweiterung herauslesen lässt, oder?
    Falls es so etwas nicht gibt: ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es für die meisten städtebaulichen Maßnahmen keine Meldungen gibt. Die Forschung kann sich das offensichtlich auch nicht erklären, warum das so ist. Ein schönes Beispiel ist Rottweil. Hier gibt es kaum Aufzeichnungen, warum, wie und von wem die Altstadt an ihren jetzigen Ort verlegt wurde. Obwohl diese Maßnahmen sicher eine Menge Ressourcen und Fachleute benötigt haben, waren sie offensichtlich nicht wichtig genug, um aufgeschrieben zu werden.
    Viele Grüße
    Daniel Jünger

  2. Nein, leider nicht. Alles was, zumindest das was in Trebur verwahrt wurde, ging mit dem 30-jährigen Krieg flöten. Alles was wir haben, sind vergleichende Befunde zu den Toren des Ortes (etwa mit Münzenberg selbst, wegen des Vogteirechts) , Grundrissvergleiche zu Orten bei denen die Geschichte besser überliefert ist, ein paar wenige archäologische Funde für den Kontext.
    Ab der Renaissance und dem geplanten städtischen Festungsbau wurde das erst wirklich interessant, so von wegen Enteignung städtischen Bürger . Wobei mitunter einige fragmentarische Unterlagen zu frühen Stadtbefestigungen gibt´s schon, wie etwa die Mainzer Mauerbauordnung. Mit Rottweil kenn ich mich gar nicht aus, war zwar 3 mal beruflich da, aber das wars auch schon. Aber für Verlegungen gibst viele Begründungen.

  3. Hallo nochmal,
    vor ein paar Jahren bin ich auf folgendes Buch gestoßen: „Wandel der Stadt um 1200. Die bauliche und gesellschaftliche Transformation der Stadt im Hochmittelalter“, Theiss Verlag. Es ist eine Sammlung von kurzen Texten, die im Rahmen eines Workshops im Jahr 2011 zusammengestellt wurde. Dabei haben sich Historiker, Archäologen und andere über das Phänomen der Stadtentwicklung um 1200 ausgetauscht. Ich finde das Werk ziemlich spannend. Die Stadtgründungen um 1200 (mancherorts früher, bei uns eher später) stellen ja eine gewaltige Zäsur in der Siedlungsgeschichte dar. In den verschiedenen Artikeln wird auf unterschiedliche Aspekte eingegangen. Dabei ist interressant, dass es eine große Quellenarmut zu der Sache gibt. Während es für diverse Stadtgründungen im Zuge der Ostkolonisation einiges an Informationen gibt, liegen andere Stadtgründungen völlig im Dunkeln. Spannend ist auch, dass es entgegen der Vorstellung von kontinuierlichen Entwicklungen von mittelalterlichen Städten teilweise starke Brüche gab. In Heidelberg wurde zum Beispiel ein älterer Stadtteil um die Peterskirche niedergelegt und im Raster der staufischen Stadt neu überbaut. Für Sie interessant könnte auch ein Artikel über die Pfalz und die Stadtentwicklung in Ulm sein.
    Viele Grüße
    Daniel Jünger

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