Der Weg zur ottonisch-salischen Pfalz Tribur – Teil 5 Die ottonisch-salischen Pfalz Tribur
Ich präsentiere nun eine Visualisierung (keine Rekonstruktion!!!) der Pfalz Tribur um 1030.
So oder so ähnlich hätte Trebur aussehen können.
Warum das Bild so aussieht wie es aussieht:
Zunächst einmal habe ich das Gelände so gestaltet, das es leicht nach Norden abfällt (im Bild links). Somit wollte ich dem heutigen Empfinden des Areals entgegenkommen.
An die Marienkapelle am linken Bildrand schließt sich der Saalbau an. Er ist zweistöckig. Das Untergeschoß bilden Lagerräume. Im Obergeschoß findet sich der Saal, erkennbar durch die Fensterreihen. Der Saal wird durch eine Treppe erschlossen, die auf einen Altan führt. Der Sinn der Altane allgemein erschloß sich mir lange nicht wirklich, aber dann fiel es mir auf. Primär sind es Orte der Verkündigung. Es hat mit der Rechtssprechung zu tun. So findet sich in England an der Aula Nova in Canterbury die sogenannten Norman Steps, von denen Urteile verkündet wurden die in der Aula gefasst wurden. Diese Treppen gibt es auch in Italien veroni genannt. Der Bittsteller wartet vor der Treppe, im Saal wird das Urteil gefasst und oben auf der Plattform der Treppe verkündet.
Ich habe die Treppe absichtlich aus Holz gestaltet um damit zu zeigen das wir hier eben nicht in Bamberg oder Goslar sind. Das gilt auch für die Fensterreihen des Saals. Es sollte etwas einfacher sein. Rechts neben dem Eingang schließen Wohnräume an. Darunter liegt eine Durchfahrt. Dies habe ich direkt von Bamberg übernommen. Zum einen erschien mir das in der Lage passend, zum anderen wollte ich andeuten das hier später einmal die Straße durchführen wird. (Wobei von der Dimension würde die Straße durch den Altan führen und die Durchfahrt wäre auf Höhe der Mädchenschule. Daran schließt ein niedrigerer Verbindungsbau an. Er ist vergleich mit dem Bamberger Kanzleigebäude, der Pfalz zum Dom hin. Tatsächlich könnte man sich hier ein kleines Scriptorium vorstellen, in dem die Kanzlei die Urkunden schrieb. Dann kommt mein Modell der Laurentiuskirche, an dem ich nur ein bisschen an der Textur gedreht habe. Hier gibt es auch einen Gang der direkt in den Westbau der Laurentiuskirche führt
Und wo ist der Saalbau hingekommen? Die Verfallszeit eines solchen Saalbaus scheint relativ schnell erreicht zu sein. Bei meinen Recherchen stieß ich auf mehrere Einträge aus dem Jahr 1132 in Diesem Jahr soll der Saalbau der Pfalz Altenburg, Goslar und Bamberg eingestürzt sein. Goslar war ca. 1050 fertiggestellt worden. Hatte somit 82 Jahre bestand, Bamberg sollte mit der Weihe des Doms 1012 fertig gestellt worden sein und hätte somit 120 Jahre bestand gehabt. Zu Altenburg habe ich keine Informationen.
Nun waren Goslar und Bamberg beides Pfalzen die gut besucht waren und auch dem entsprechend in gepflegt wurden. Aber wenn man über so ein Gebäude nachdenkt ist im Grunde da nicht viel dran. Vier Mauern, Zwischenböden aus Holz und ein Dach. Fertig. Sobald da Wasser rein kommt, fängt das Holz an zu faulen. Regen, oder auch Hochwasser kann Mörtel ausschwemmen. Und wenn der Untergrund zu weich und das Fundament nicht tiefgenug ist können auch die Mauern das nicht lange aushalten. Ganz zu schweigen von einer schlechten Mörtelmischung. Gerade kürzlich sah ich Bilder von New Slains Castle in Schottland. Um Steuern zu sparen hatte man dem Schloß 1925 das Dach abgedeckt. Und und ab da ging der Verfall rasend schnell, nun ist es eine eindrucksvolle Ruine.
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…