Die Sandkaut
Die Sandkaut in Trebur ist eine Senke nördlich des Burggrabens (auf Google Maps hier) in Trebur. Der Name Sandkaut oder Sandkaute weist auf ein Gebiet hin in dem Sand abgebaut wurde.
Das Wort Kaut(e) ist spätmittelhochdeutsch und ersetzte am Ende des 15. Jahrhunderts das ältere Wort Grube (Quelle Lagis), das heute witzigerweise wieder besser verständlich wäre.
Wann sie entstand, bzw. gegraben wurde ist unbekannt. Ernst Erdmann, der in Trebur alle Gewölbekeller fotografiert hat (über seine Theorien möchte ich aber nichts sagen) , teilte mal mit das er vermute das man dort sand rausholte um den Burggraben zu zuschütten in der letzten Hälfte des 19. Jahrhundert. Das ist aber Käse, den die Sandkaut ist auch in der ältesten Abbildung Treburs aus den 1590ern zu erkennen. Sie muss also zu dieser Zeit bereits bestanden haben, was ja auch mit dem Namen Kaute konform geht.
Am Wochenende sah ich mir wieder den Plan an, an dem ich mir vorgenommen hatte die „Jahresringe“ des Ortes Trebur sichtbar zu machen. Gerade die kleinen Stichgassen im Süden, am Rande zur Schwarzbach, hatten es mir angetan. Ich merkte das sich die Straßen wirklich zum Teil wie Jahresringe verhielten. An einigen Stellen, nördlich des Ortsdammes, wo die jüngeren Straßen einst verliefen, gibt es Grundstücke auf denen es verfüllte Geländekanten gibt. Dies weiß ich da mir sie gezeigt wurden und bei Sanierungen auftauchten. Diese Geländekante liegt auf einem Grundstück das spätestens in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erschlossen wurde, worauf ein Stein hinweist (hier).
Der Ort wuchs also nicht nur von Ost nach West, sondern auch nach Süden. Das Begründet sich auch recht leicht. Trebur war zwar ein recht wohlhabender Ort im späten Mittelalter, aber eben keine Boomtown die sich eine „Neustadt“ außerhalb des Burggrabens leisten konnte. Es gab jedoch das sumpfige Gebiet im Süden, welches mit der Zeit entstanden war als der Schwarzbach sich nach Süden verlagerte und Morast zurück lies. Man musste dieses Gebiet nur noch leicht aufschütten. Was läge näher als den Sand aus dem Norden zu holen, also der Sandkaut, die recht leicht zu erreichen gewesen war?
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…