Vom Riemenverteiler zur Fiebel
Bei der durchsicht meiner Urlaubsbilder fielen mir diese beiden Kleeblattverteiler/Fibeln auf.
Beide befinden sich im Nationalmuseum in Kopenhagen. Das Obere der beiden Stücke ist Teil eines, aus 1,3kg Material bestehenden Hortfundes aus Duesminde auf Lolland. Es handelt sich um den Kleeblattriemenverteiler eines karolingischen Schwertgurters, der später zu einer Fiebel umgearbeitet wurde und starke Abnutzungen zeigt. Zugehörig sind dazu noch 3(! nicht 2!) Ovalbeschläge und eine lange Riemenzunge. Die Schnalle fehlt jedoch. Der Hort wurde im 10. Jahrhundert vergraben
Das Stück ist aus Silber gegossen, vergoldet und besitzt Nielloeinlagen. Das Museum gibt zu dem Stück eine Datierung von 820-870 n.Chr. an. Der Katalog „Die Macht des Silbers“ datiert auf mittleres Drittel des 9. Jahrhunderts, was so in etwa aufs selbe rauskommt.
Das Untere ist eine Fiebel, und war nie ein Riemenbeschlag. Sie stammt aus Holsmkov auf der Insel Als in Dänemark. Während das Museum als Datierung das 10. Jahrhundert angibt, gibt der bereits oben genannte Katalog die Variante 870-950 an. Das stück besteht aus Bronze, die vergoldet und auf der Unterseite verzinnt wurde.
An diesen Stücken zeigt sich sehr schön die Evolution vom Verteiler zur originär nordischen Fiebel. Während sich oben noch feinste Akanthus ornamentik zeigt, wirkt die Darstellung auf unteren Exemplar doch eher etwas steif und unbeholfen. Eine etwa zeitlgleiche , aber kleinere Fiebel aus Bornholm, die Museum daneben liegt, zeigt bereits den Jellingstil und verlässt damit die karolingischen Vorlagen.
Der aber für mich am interessantesten erscheinende Unterschied liegt bei den Nieten. Das karolingische Original besitzt im Zentrum eine Reihe von jeweils vier Nietlöchern, von denen noch 5 Nieten erhalten sind. Der „dänische Modeschmuck“ kopiert die Vorlage mit Nieten, deutet diese jedoch nur durch 3 mal 5 Kreisaugen an, die die Nieten imitieren.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…