Treburs Straßen, älter oder wichtiger?
Liest man Beschreibungen über Trebur, so finden man meist die Behauptung die Nauheimer Straße, die Trebur von Ost nach West schnurgrade durchzieht, sei die älteste Straße Treburs. Die Begründung? Es gibt keine wirkliche.
Untersuchungen des Ortsgrundrisses und damit der Straßen wurden nur oberflächlich von Dr. Görich durchgeführt und das Ergebnis mit dem vielsagenden Satz „Vorschlag zur Güte“ betitelt. Das Ziel war aber auch nicht das Alter von Straßen oder von Ortsgrenzen zu definieren, sonder nur die möglichen Ausdehnungen des Ortes zu verschiedenen ,aber nicht näher bezeichneten Zeiten aufzuzeigen.
Es gibt aber eine Straße der ich wesentlich mehr Bedeutung im Bezug auf die Pfalz zumesse als der Nauheimer Straße.
Dazu erstmal eine Karte:
Größere Kartenansicht
Rechts unten ist die Laurentiuskirche und der sie umgebende Pfalzbezirk. Die Nauheimer Straße läuft nun nördlich am Pfalzbezirk vorbei. Sie verläuft nach Osten in Richtung Nauheim. Ihr früherer Verlauf führte sie weiter nach Frankfurt. Nach Westen läuft sie weiter bis zur Nackenheimer Schwelle, eine frühere Untiefe des Rheins, die eine Möglichkeit zum Übersetzen bot. Strecke: Rhein – Frankfurt.
Sie ist auch die Zentralachse der staufischen Neuanlage des Ortes, des Angerdorfes Trebur durch die Münzenberger. Von ihr verzweigen sich im rechten Winkel die Straßen nach Norden und Süden.
Wer jetzt die Karte aufmerksam angesehen hat wird feststellen, das da eine Straße zu sehen ist die alles nur keinen rechten Winkel mit der Nauheimer Straße bildet. Es ist nach die nach nord-westen führende Astheimer Straße. Sie setzte sich auch in den Pfalzbezirk fort, jedoch ist die Sichtachse heute durch den Bau der Bäckerei Abels unterbrochen. Denkt man sich dieses Haus weg, so setzt sich die Astheimer Straße weiter fort in die Obere Pforte und trifft dann genau auf das barocke Tor des Kirchhofs. Interessanter Weise durchläuft sie dabei auch den Punkt am Anfang der Oberen Pforte, an dem Anna Weinmann einst, als die Kanalisation verlegt wurde, starke Mauern gesehen haben will, die sie als Toranlage bezeichnetete.
folgen wir der Astheimer Straße nach Nord-Westen, so knickt sie kurz nach Norden ab. Grund ist das sie an dieser Stelle den Burggraben aus staufischer Zeit quert, an ihm entlang führt um dann wieder die vorherige nord-west Richtung aufzunehmen. Seltsamer Weise ist allerdings hier keine Tor oder Brückenanlage bekannt.
Folgt man allerdings dieser gedachten nord-west Achse, so erreicht man Mainz! Die Straße ist also die direkte Verbindung der Mainz – Pfalz Trebur
An dieser Straße liegt auch der fränkische Rheiengräberfriedhof. Zwar liegen in der Nauheimer Straße, nördlich des Pfalzgeländes die beiden allamanischen Gräber, aber dieser Zusammenhang ist wohl eher damit zu betrachten, das die alamanische Siedlung im Pfalzgelände lag und in sich die Gräber ausserlhalb der Siedlung befand .
So bin ich der Meinung das die Astheimer Straße quasi die erste Hauptstraße Treburs war und im Bezug auf die Pfalz auch die wichtigere.
Hier noch ein Blick vom Rathaus zur Laurentiuskirche, man beachte die Sichtachse und denke sich das Gebäude weg das diese verstellt! (Das Bild stammt von 1948)
2 Antworten
[…] “Hinterm Rathaus”. Sie war auch nur kurz, denn sie wurde bald am Burggraben gestoppt. (Hier hatte ich schon mal über die Astheimer Straße […]
[…] hatte seiner Zeit bereist einmal hier über die Astheimer Straße geschrieben, in der ich die Vermutung äusserte, es müsse sich um die […]