Eigenartige Ansichten aus der Johanniskirche Mainz
Einige Tage ist es her da stieß ich auf einen Text zum aktuellen Zustand der Sanierungsarbeiten in der Mainzer Johanniskirche auf der seine der Johannisgemeinde, dem „alten Dom“. Der Autor des Textes ist leider nicht angegeben, aber ich denke es handelt sich , wie bei seinem Vorgänger um Frau Inke Ried-Neumann. Hierbei stieß ich mich an einer kleinen Textabschnitt (Hervorhebung durch mich):
Und sie [die Schächte zum Einbau der Heizungsrohre im Fußboden] förderten zwei unliebsame Überraschungen zutage. Zum einen enthielten sie nämlich Scherben und Steinfragmente, wie beispielsweise kleine Teile eines Kronleuchters, Überreste zerschlagenen Geschirrs und ein beschädigtes Weihwassergefäß, wie es in vergangenen Zeiten neben Eingangstüren zu finden war, in Form einer ca. 13 cm großen Engelsgestalt. Diese Funde veranlassten die Architekten, die Denkmalpflege zu benachrichtigen. (…)
Beide unvorhergesehenen Funde und Befunde führen zwangsläufig zu einer Verzögerung des Fortgangs der Sanierungsarbeiten. Trotzdem können wir nur hoffen, dass die Hindernisse alsbald überwunden werden, so dass mit den Renovierungsarbeiten wie geplant fortgefahren werden kann.
Beim lesen des Textes lief es mir eiskalt den Rücken herunter, lagen neben mir doch die Unterlagen der Bauuntersuchung der Laurentiuskirche Trebur durch Dr. Otto Müller, die ebenfalls bei Sanierungsarbeiten durchgeführte. Hier drängte immer wieder der Kirchenvorstand auf die schnelle Beendigung der Arbeiten da man ein Konfirmationsjubiläum in der Kirche feiern wollte. Müller war darüber so erzürnt das er keinen Abschlussbericht vorlegte. Wohlgermerkt, das war 1954.
Wir befinden uns im Jahr 2013 und wir reden von der Johanniskirche, dem Vorgänger des Mainzer Doms, von dem auf der selben Seite etwas holprig zu lesen ist:
Eine genaue Untersuchung aufgrund umfangreicherer Grabungen gibt es bis heute nicht. Gelegentlich gibt es aber Zufallsfunde. [Anmerkung: Gab es jetzt wegen einer umfangreichen Grabung keine Untersuchung oder fehlt diese Grabung für eine Untersuchung?]
Dort schreibt also jemand das es nur Zufallsfunde gibt und scheint es zu bedauern das es keine Grabung gab die über die Geschichte der Kirche endgültig Aufschluss gibt. Nun wird saniert, heute eigentlich die einzige Möglichkeit für Grabungen oder Untersuchungen, und auch das scheint der Verfasserin(?) nicht recht. Ich verstehe wenn man sein Gotteshaus wieder haben möchte,wieder nutzen möchte, aber doch nicht um den Preis der Vernichtung von Befunden! Eine archäologische Entdeckung, sei sie auch noch so poplig, als „unliebsame Überaschung“ zu betiteln zeugt nicht von Geschichtsbewusstsein für ein solches Bauwerk und erinnert mehr an den Treburer Ausspruch „Machs Loch zu bevor die Darmstädter komme“. Der oder die Verfasserin schürt somit, vielleicht gar nicht so gewollt, Ängste vor den Archäologen als „Baustellenverzögerer“.
Eigentlich wäre hier Freude und Zuspruch erforderlich, auch gerade weil nebenan im Diözesanmuseum noch die Ausstellung zu Bischof Hatto läuft, der diese Kirche einst als Dom nutzte. (Hallo, wäre doch eine Möglichkeit zum Spenden zu animieren?) Traurig das man so etwas noch lesen muss.
Hier findet sich der Text vom 10.6.2013 bei der evangelischen Johannisgemeinde Mainz
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