Königsboten als verlängerter Arm Karls des Großen
Zur Unterstützung der Herrschaft existierte im Frühmittelalter die Institution der missus, der herrschaftlichen Boten geschaffen, wobei in spätmerowingischer Zeit diese Institution kaum reglementiert war.
Diese oftmals aus dem niederen Vasallentum stammenden Boten waren anfällig für Bestechung und Beeinflussung durch Dritte.
Erst durch Karl den Großen im Jahr 802 mit Erlass des capitulare missorum generale wurden die Boten des Königs, die nun als missi dominici, missi fiscale, missi regale oder missi regni , also allgemein als Königsboten bezeichnet wurden, reglementiert. Die karolingischen Königsboten waren mit weitreichenden Vollmachten bis hin zur Vorsitzen bei Grafschaftsgerichten ausgestattet und unterstanden nun dem Vieraugenprinzip. Die Königsboten traten immer zu Zweit auf. Neben einem Herzog oder Graf als weltliche Instanz, nahm auch ein Abt oder Bischof als geistliche Instanz die Aufgabe wahr. An die Orte, an denen sie ihre Missionen vier mal im Jahr (Januar, April, Juli und Oktober ) durchführten, durften sie keine Bindung besitzen und waren verpflichtet neutrale Berichte ohne Rücksicht auf verwandtschaftliche oder freundliche Beziehungen zu erstellen.
Die Institution der missus war, neben Erlassen wie dem capitulare de villis, einer der Gründe für die Möglichkeit Karls des Großen sich nach Aachen zurück zuziehen.
Jedoch wurde die Institution bereits unter Ludwig dem Frommen wieder aufgeweicht. Die Königsboten übten ihre Aufgabe oftmals über ein Jahr hinaus aus, was wiederum zu engeren Beziehungen zu den eigentlich zu kontrollierenden Amtsträgern führte und der Bestechlichkeit Tür und Tor öffnete. Mit Stärkung der Herzogtümer verloren die Königsboten zusehends ihre Aufgaben, bis sie im 10. Jahrhundert nicht mehr auftauchen.
Kleine Idee zu den "fehlerhaften" Plänen und abweichenden Maßen: Mittlerweile ist es ja möglich Gebäude in 3D zu scannen und…
Bau I, also Kapelle mit Mädchengrab wird in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts datiert, wobei das Grab ende des…
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Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…