St. Alban als Missionierungsposten?
Gestern durchstöberte ich ein bisschen die Geschichte Mainz in der Zeit zwischen 350 und 450 um mir ein Bild von der Stadt machen zu können. Wieder blieb ich beim Rheinübergang von 4063/407 hängen. Ich bemerkte das erstemal das wir ein Opfer des Übergangs namentlich kennen.
Ein Italiener namens Albanus , später bekannt als heiliger Alban. Hrabanus Maurus berichtet von ihm das er zur Mission nach Gallien geschickt worden sei. Was darunter zu verstehen ist, bleibt schleierhaft. Entweder er missionierte gallischen, also römisch kontrollierten Hinterland von Mainz etwa bei arianischen Auxilliaren oder aber, und dieser Gedanke ist es den ich interessant finde, auf der anderen Rheinseite bei den arianischen Burgunden, Vandalen und Co.
Hrabanus Maurus berichtet weiter das Alban bei einem Angriff der Vandalen auf die Stadt, eben 406/407, durch diese enthauptet wurde. Die Geschichte das er seinen Kopf an den Begräbnisort geschleppt hat erspar ich mir. Er wurde auf einem römischen Gräberfeld südlich von Mainz beigesetzt. Bereits 413, nur 6 Jahre später, wurde auf dem Begräbnisort eine Memoria von 50×100 römischen Fuß errichtet. Lange Zeit war dieser Bau Begräbnisort der Mainzer Bischöfe, bis zur Zeit Karls des Großen die neue Basilika gebaut und ein Kloster eingerichtet wird.
Alban erfuhr also schon bereits mit seinem Tod eine große Verehrung und trotz der komplizierten Zeit wird ihm eine Kirche beachtlicher Größe gebaut.
Gerade am Wochenende hatte ich noch einmal einen kurzen Blick in Demandt zur Verteilung der Albanskirchen geworfen. Die Albanskirchen befinden sich von Stockstadt bis Mörfelden. Demandt führt diese auf reiche Schenkungen durch Karl den Großen zurück bei der Klostergründung zurück. Die Güter sollen aus Krongut genommen sein.
Auf der rechten Rheinseite sind St. Albanskirchen viel weiter verstreut, obwohl auch hier genug Krongut existierte. (Eine erste Beobachtung ohne tiefere Recherche)
Was wenn die St. Albanskirchen auf der östlichen Rheinseite eine viel ältere Basis haben? Etwa als Missionskirchen zur Missionierung der Arianer. Für Trebur stelle ich mir das in etwa so vor: Im Ort, wo heute St. Laurentius liegt wird gesiedelt (dies ist Fakt), die Albanskirche liegt südlich, getrennt durch den Bachlauf, da die Arianer die Kirche zwar dulden aber nicht „im Ort“ akzeptieren. Mit Annahme des katholischen Christentums verschiebt sich die Siedlung in Richtung der Missionskirche, während die Franken die geschüzte Lage der alten Siedlung weiter nutzen.
Dies sind nur Gedankenspiele. Aber vereinzelt hörte ich bereits das die St. Albanskirchen auf Missionskirchen zurückgehen könnten, jedoch konnte ich das bisher nicht einordnen.
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!
Ja, hattest Du ja schon oben im Text geschrieben. Ich hatte es vergessen. Aber auch von dort hätte er rasch…
Wenn ichs richtig im Kopf habe war er in Worms, Lorsch, Salmünster und Weihnachten dann in Regensburg. Aachen wurde wohl…
PS: wenn Karl III zur Zeit des Überfalls auf Paris (November 885) noch in Ostfranken ist (ggf. Aachen, das ja…