Über die Wegeverfolgung die hier läuft
Seit einiger Zeit verfolge ich die Wege der karolingischen, ottonischen und demnächst der auch der salischen Herrscher im Bezug auf Trebur.
Das mag für den Einen oder Anderen nervig sein. Man brauch ja nur in die Regesta-Imperii schauen, gibt Ort oder Datum an und schon hat man die Besuche, zumal ich ja auch alles in einem Ordner habe. Für den restlichen Kram gibts zu den einzelnen Herrschern oder Familien massig Biographien, Ausstellungskataloge, Monographien etc. Warum also das alles?
Es hat für mich mehrere Gründe.
1. Es gibt für die Pfalzen Ingelheim und Frankfurt zwei ganz tolle Bücher mit dem Titel „Pfalz und Fiskus – …“. Für Trebur war so etwas auch geplant, wurde aber nie gemacht. Es hätte dann alles schon fantastisch aufgearbeitet vorgelegen. Der Herr der es aber bearbeiten sollte, hats halt nicht gemacht… Und am Ende war da auch die Wende etwas schuld. Ja tatsächlich! Die DDR hatte nämlich etwas was die BRD nicht hatte: Eine vollständig ergrabene Pfalz – Tilleda! Also versuchte das man mit ein bisschen Grabung (Paderborn, Ingelheim…) wett zu machen und eben mit Literatur. Mit der Wende war es auch mit dem archäologischen Wettrüsten vorbei.
Das ganze wurde also in dieser Form auf Trebur bezogen noch nicht gemacht. Ich bilde mir nicht ein das alles in der Qualität machen zu können, wie das die Fachleute tun würden. Aber die haben es ja eben noch nicht gemacht.
2. Es ist das Lernen. Ich wusste das Heinrich I. nicht in Trebur war und ich wusste das er hauptsächlich in Sachsen war. Genauso mit Otto. Aber wie verhält sich das genau. Wo reisen die Jungs rum, das sie Trebur nicht mal schneiden, oder bestand doch die Möglichkeit, das sie das Taten. Was beeinflusst die Besuche usw. Das will ich alles wissen und dabei das Ganze ganz genau durchkauen, denn so kann ich mir das besser merken und mache mir mehr Gedanken darüber, als wenn ich es nur lesen würde.
Selbst verständlich ist nur ein Anfang und recht chaotisch. Irgendwann muss ich das alles in einen Gesamtkontext bringen.
Ich bilde mir dabei übrigens nicht ein, irgendetwas super Sensationelles entdecke. Es geht mir ums verstehen, wobei natürlich die ein oder andere Erkenntnis rumkommen kann.
Wie gestern mit Otto I. und Adelheid. Nach dem ich den Artikel gepostet hatte, viel mir etwas ein. Trebur ist dds/Witwengut Adelheids. Sie taucht in der Urkunde auf. Tat Sie das auch in anderen Orten, die ihr bei der Hochzeit vermacht werden? Doch hier haben wir das Problem das die Hochzeitsurkunde nicht mehr existiert. Möglicherweise geehörten aber Wallhausen, Berga und Walbeck dazu. Man könnte aber Adelheid das Reise-/Beurkundungsverhalten Theophanus in der Zeit von 973 bis 983 gegenüberstellen. In welchen Urkunden taucht sie auf und wo wurden diese Urkunden erstellt, bzw. besteht eine lokale Verbindung zu einem ihrer Witwengüter. Also da steckt noch ein Haufen Arbeit drin!!
Gehört zwar nicht zu diesem Beitrag, aber finde in der Neuerscheinung – Römer im Rhein-Main-Gebiet – eine Karte der römischen Fundplätze des 1.-5. Jhs. sehr interessant, da daraus hervorgeht, daß der Strassenverlauf von Astheimer und Gerauer Strasse in Trebur vermutlich auf eine römische Verbindungstrasse zwischen Mainz und dem Wallerstädter Römerlager zurückgeht. Die Strasse verlief demnach parallel mit der Steinernen Strasse nach Gross-Gerau-Esch, und kreuzte sich in Ginnheim auch mit dieser, um dann unmittelbar beim Astheimer Burgus vorbeizuführen.
Dieser Weg führte ohne Umweg über Gross-Gerau, direkt über den Kühkopf zum Gernsheimer Römerkastell. Demnach entwickelte sich Trebur also anscheinend entlang einer alten Römerstrasse, sofern diese Skizze korrekt ist. Schaut man sich das ganze in einem Autoatlas an, ergibt dies allerdings schon Sinn, da die Gerauer Strasse, bevor sie kurz hinter dem Schwarzbach wieder nach nordwest abknickt, auf Lager und Vicus in Wallerstädten zielt.
Danke für den Hinweis! Hatte mich gerade am Wochenende darüber Unterhalten und jetzt weiß ich wieder das ich das Buch haben wollte 😉
Kastell und Vicus Gross-Gerau-Esch mit Turmhügelburg Dornberg und Kastell und Vicus Wallerstädten mit der unerforschten Motte oder Befestigung Singhügel, südlich davon.
Seltsame Parallelen oder Zufall? Es würde mich freuen, wenn du auch einmal über diese ehemalige Burg etwas in Erfahrung bringen könntest. Beim ersten Kommentar habe ich mich in der Himmelsrichtung leider verschrieben – statt nordwest meine ich natürlich südwest! LG
Schreib mir mal ne Email über den Kontakt! Wollte eben an die Kommentar-Adresse schreiben, kam aber wieder zurück!