Kinowochenende: Black Death
Gestern, zum Geburtstags meines kleinen Bruders haben wir uns passenderweise Black Death angesehen.
Story: Um seine heimliche Geliebte wiederzusehen erklärt sich ein junger Novize bereit eine düstere Truppe aus Veteranen der Schlacht von Crecy, Henkern und Söldnern um den bischöflichen Lehnsmann Ulric (dem Kreuz nach ein Malteser, soll aber wohl eher seine kirchliche Seite wiederspiegeln) in ein Dorf in den Sümpfen zu führen. Sie geben vor das dieser Ort von der Pest nicht heimgesucht würde und man für den Bischof ermitteln soll.
In Wirklichkeit will der Bischof Köpfe rollen sehen und man soll einen Totenbeschwörer gefangennehmen der das Dorf vor der Pest schützt und Tote auferstehen lässt…
Schon allein der Weg in das Dorf (Ukranenland Torgelow) erweist sich als Höllenkomando, Pest und Straßenräuber, dezimieren das „dreckige Dutzend“ und auch die Geliebte ist vermeindlich tot.
Der Film ist ein kleines moralisches Sittengemälde einer abergläubischen Zeit in der die Rollen scheinbar klar verteilt sind, sich aber dennoch entwickeln können und vielschichtig sind. Wobei sich Sean Beans Vehalten erst am völligen Ende des Films erklärt.
Die Ausstattung im Kleidungsbereich ist wie immer eher der Story angepasst als der Wirklichkeit , ich meine aber zumindest in einer Szene Christian Pohens Wendetreter gesehen zu haben (Fortschritt!), wobei man eigentlich auch nichts anderes erwartet. Die Deko im Gebäudebereich ist postiv, auch wenn Schloß Blankenburg als klösterlich-städtische Umgebung zu neu und das Ukranenland als englisches Dorf im Sumpf eigentlich zu alt ist. So weit ich das sehen konnte wurden auch dem Ukranenland keine entstellenden Extras spendiert, lediglich eine abgelegen hölzerne Kirche wurde hinzugefügt, was dem Charakter des Dorfes gut getan hat.
Beim Ende war ich ein wenig hin und her gerissen. Eddie Redmayne (Osmund) erschien mir ein wenig zu viel nach Hayden Christensen in seiner Wandlung zu Darth Vader daher zukommen. Vielleicht hätte eine andere Mimik oder weniger schwarze Kleidung schon geholfen. Andererseits hatte „Black Death“ genau die Wandlung die der „Rache der Sith“ gefehlt hatte um glaubhaft zu sein.
Es ist ein kleiner altmodischer Film, der auch gar nicht vorgibt mehr zu sein. CGI sucht man vergebens. Wenn Blut, dann Blutkonserve und auch das fließt nicht so häufig wie man glauben mag.
Er lehnt sich in seiner Handlung an andere Filme an (Das vergessene Tal, Wicker Man) ohne diese zu kopieren. Ich schieb in für mich in die selbe Schiene wie etwa „Flesh and Blood“ mit Rutger Hauer, (allerdings ohne viel Blood) auch wegen der Ambivalenz der dargestellten Personen, eher so etwas dreckig, etwas altmodiisch, als Sittengemälde ganz ok, kann man sich durchaus nochmal anschauen.
Nach Wikipedia, bzw. Filmkritiker Alan Jones vertritt der Film eine anti-christliche Haltung. Meiner Meinung nach tut er das nicht. Er vertritt eine atheistische Sichtweise, denn auch die vermeindlich Teufelsjünger sind keinen Deut besser als die militanten Christen.
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…