Pfalzen-Mashup – eine Erkenntnis
Das Pfalzen Mashup hatte 2 Ziele. Historiker Armin Weber M.A. riet, aufgrund der Fundarmut, einfach mal die maßstabsgerechten Grundrisse von Pfalzen auf einen Plan Treburs zu legen zulegen, um anschließend zu sehen ob sich irgendetwas mit den hin und wieder auftauchenden Gerüchten von „monumentalem Mauerwerk“ deckt. Dazu kann ich sagen: Hat nichts gebracht! Wobei natürlich das michts aussagt, weder über Mauerwerksgerüchte , noch über das Areal.
Das zweite Ziel war herauszufinden ob das von mir favorisierte Gelände für eine entsprechende Bebauung überhaupt ausreicht. Es reicht aus für eine „normale“ Anlage! (so lange man nicht Aachen drauf stellt 😉 )
Aber etwas viel wesentlicheres wurde mir klar. Grundlegend positionieren sich die Pfalzgebäude so, das sie ein Annäherungshindernis im „Rücken“ haben. Bei karolingischen Pfalzen meist Wasser in der ein oder anderen Form: Frankfurt ist es der Main im Süden und im Norden der Braubach, Paderborn hat die Paderquellen im Norden, in Duisburg liegt der Rhein im Norden (Aachen und Ingelheim fallen wie immer aus dem Rahmen), bei ottonischen Pfalzen im sächsischen Kerngebiet ist es meist der obligatorische Geländesporn an dessen steilster Stelle sich die herrschaftlichen Bauten gruppieren: Werla, Tilleda, Derenburg und Wasser wieder in Magdeburg.
Nun bietet sich natürlich Frankfurt an für den Vergleich mit Trebur. Wie Frankfurt den Main im Süden hat, hat Trebur den Schwarzbach (Alt-Neckar) im Süden.
Aber halt! Da war doch was!
Bei dem Versuch Frankfurt auf Trebur zu legen fiehl mir auf, die Aula stünde auf der Groß-Gerauer Straße. Nicht so schlimm eigentlich, denn sie könnte kleiner sein, einen Ticken östlicher stehen oder das Gelände wegen eines Ausbruchs von Gebäuden umgeformt sein.
Aber an der Stelle an der heute die Brücke über die Schwarzbach führt, befand sich zumindest schon im Hochmittelalter eine Brücke! Wahrscheinlich früher schon ein Übergang. Zwar hab ich direkt neben der Groß Gerauer Straße einen Hang von gewisser Steilheit hinauf zum Platz vor der Kirche (Auf dem Hang stehen heute Scheunen. Man kann den Hang sehr gut erkennen wenn die Scheunentore offen sind, leider hab ich kein Foto davon) , aber ich baue meine Aula/Palas/Wohngebäude nicht direkt an ein mögliches Einfalltor!
Und da fiel mir ein weiteres Annäherungshindernis ein!
Östlich der Kirche befindet sich ein Gebiet das sich früher Bruch oder Osterbruch nannte, hier befinden sich heute Häuser und die Straße „Am Osterbruch“. Die Ecke Treburs wurde erst Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts erschlossen, da sie sehr niedrig und damit feucht liegt.
Der Name Osterbruch sagt um was es geht: Ein Bruch ist einfach ein Sumpf, mit „Oster“ ist nicht das Ding mit der Eiersuche gemeint, sondern Osten! Es ist also der östliche Sumpf, oder Ostsumpf!
Auf der Karte von Trebur aus den 1570er Jahren erkennt man den Bruch als eingezeichnete Senke sehr gut. Wobei hier noch auffällt, das hier einer der Teile des Burggrabens des 12. Jahrhunderts lag, der mit einer Mauer verstärkt war. Es ist nicht die heutige Kirchhofmauer! Zusätzlich findet sich noch heute an dieser Position eine Geländekante die noch hinter dem Burggraben liegt und auf der früher einige Scheunen des 18. Jahrhunderts standen, die diese Geländekante nutzten – nach Westen ebenerdigen Eingang in die Scheune, von Osten ebenerdiger Eingang in den Keller. Diese Geländekante wurde von Dr. Michael Gockel in Deutsche Königspfalzen Band III, als östliche Begrenzung der Curtis beschrieben.
Daraus folgt: Die geschützteste Postition des Geländes beginnt ab der Kirche, schließt den Kirchhof mit ein, und noch einige Gebäude nach Norden hin. vielleicht bis zur Marienkapelle.
Hier nun ein Bild dazu:

Blau: Schwarzbach/Alt-Neckar in der Form von 1850, Grün der Osterbruch, Rot: Rand der Curtis, Gelb: von mir favorisiertes "Plateau", Karte genordet
Für eine größere, steinerne Bebauung scheidet aber der Kirchhof nach Osten aus, denn hier hat Armin Weber M.A. einmal mit Marburger Studenten, noch mit Sondagestangen, Proben nehmen lassen, die absolut befundfrei waren. Vielleicht befand sich hier eine erste Bebauung in Holzbauweise. Mehr zweckdienlich als komfortabel, dafür gut geschützt in einer Ecke der Curtis. Anschließend könnte , mit dem Bau der Laurentiuskirche, ein Ausbau stattgefunden haben der sich von der Laurentiuskirche zur Marienkapelle erstreckte. (ca. 55m Entfernung). Aber, wie so oft, wissen wir nur das wir nichts wissen…
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Mal wieder intressant zu lesen. Aber die Lobhudelei und masslosen Übertreibungen der Chronisten ist schon wie bei den Römern teilweise…
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