Der 7. Januar 839 in der Geschichte Treburs
Ludwig der Fromme hält sich, von Mainz kommend in Trebur auf.
Quelle: Vita Hludowici Imp, Astronomus (MGH SS rer. Germ 64 S.532)
Das Weihnachtsfest des Jahres 838 Poitou verbringt Kaiser Ludwig der Fromme
in Poitou, nachdem er das Jahr über die Verfolgung von Verschwörern gegen Ihn in
Aquitanien aufgenommen hatte. Das Fest der Erscheinung des Herren am 6. Januar
verbringt Ludwig, der sich in ständiger Begleitung Karls des Kahlen befindet,
in Mainz. Seine weitere Reiseroute sieht es vor, den Rhein bei Mainz-Kastel zu
überqueren um nach Frankfurt weiter zu reisen. Dies wird jedoch durch Ludwig
II von Baiern vereitelt, der sich mit seinen Truppen in Kastel positioniert
hat. Ludwig versucht den Übergang dennoch an weiteren Stellen, der jedoch
immer wieder durch seinen Sohn vereitelt wird. Vergeblich schickt der Kaiser
seinem Sohn Boten die ihn zum Frieden mahnen.
Kaiser Ludwig kehrt nach Mainz zurück, jedoch besteht das Heer wegen des
Winters darauf weiter zu ziehen.
Zwischenzeitlich erscheint Graf Adalbert in Begleitung sächsischer Truppen im
Oberrheingau, Er kann den Übergang des Kaisers, der mit 3 Meilen südlich von
Mainz angegeben wird, decken und der Kaiser vereint seine Truppen mit denen
des Grafen.
Der gelungene Rheinübergang des Kaisers sorgt innerhalb der Gefolgsleute
Ludwigs II von Baiern für Unmut, der die Reihen aus Austrasier, Thüringer und
Alamannen lichtet. Der Kaiser verzichtet auf die Verfolgung der Flüchtigen und
bietet jenen Gnade, die sich ihm Unterwerfen und Treue schwören. Die Anführer
jedoch straft er mit Einzug der Güter und Verbannung.
Nur innerhalb der Vita Hludowici des Astronomus findet Trebur als Sammelpunkt
nach dem Rheinübergang Erwähnung. Jedoch verlegt der Chronist dabei
die Vorgänge auf Ostern 839. und unterschlägt Frankfurt als Wegpunkt und
geht gleich zur Unterwerfung Ludwigs II in Bodman über.
Der Übergang über den Rhein 3 Meilen, also etwa 4,5km südlich von Mainz,
lässt aber dennoch Raum für Spekulationen. Als wahrscheinlichste Position für
einen Rheinübergang südlich des Mains kommt zum Einen Mainz Weisenau in
Frage wo es bereits in römischer Zeit einen Rheinübergang gab und zum Anderen
die Nackenheimer Schwelle die direkt nach Trebur geführt hätte.
Die Weiterreise südlich des Mains bis nach Frankfurt war jedoch nicht an einem
Tag zu bewältigen, schon gar nicht in Verbindung mit dem Übergang und
der Truppenvereinigung mit dem Heer des Grafen Adalbert. Man war also gezwungen
eine Rast an einem Ort einzulegen der auch in der Lage war ein Heer
zu verpflegen 832 hatte Trebur bereits gezeigt das es dazu in der Lage war,
was es für diese Aufgabe prädestinierte.
Es kann daher davon ausgegangen werde das der anonyme Astronomus, der mit
Sicherheit der Hofkapelle Ludwigs des Frommen zuzurechnen ist, entweder
ein guter Kenner der des Raumes um Mainz war und aus diesem Grund Trebur
als logische Konsequenz einfügte, oder aber Ludwig der Fromme tatsächlich
sich zur Sammlung der Truppen in Trebur aufhielt. Letzteres würde Sinn ergeben
da der Astronumus in diesem Abschnitt mehr Wert auf die Truppenbewegung,
Truppenvereinigung, Konsequenzen für Beteiligten Anhänger Ludwigs II
und den Friedensschluß in Bodman legt und daher die Geschehnisse außerhalb dieses Themenkomplexes ignoriert.
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…