Buchveröffentlichung: Auf den Spuren Karls des Großen in Ingelheim
Wer sich Literatur über die Pfalz Ingelheim zulegen wollte, war bislang auf Einzelveröffentlichung wie „Die Grabungen in der Königspfalz zu Nieder-Ingelheim in den Jahren 1960-1970“, Sammelveröffentlichungen wie Bindings „Deutsche Königspfalzen“ oder schwere Fachliteratur wie „Pfalz und Fiskus Ingelheim“ angewiesen.
Im Karlsjahr 2014 wurde dies mit der Veröffentlichung „Auf den Spuren Karls des Großen in Ingelheim , Entdeckung – Deutung – Wandlung“ aus dem Imhofverlag behoben.
Als Herausgeber der im Auftrag der Stadt Ingelheim erschienen Publikation fungiert Forschungsleiter Holger Grewe M.A., der auch die meisten der Beiträge beisteuert.
Das im A4 Format vorliegende 143 Seiten fassende Buch gliedert sich in fünf Abschnitte: Teil I Spurensuche in der Schriftüberlieferung , Teil bildet „Spurensuche in der Kaiserpfalz“ und befasst sich mit Archäologie, Bauskulptur und final mit der Goldmnünze Karls des Großen. Als dritter Teil folgt „Metarmophosen: Palast- Ruine -Denkmal“ und folgt Pfalzanlage bis in die Gegenwart. Als vierter Teil folgt „Entdeckungen: Ausgrabung und Bauforschung“. Hier wird die Wiederentdeckung der Anlage ab dem 16. Jahrhundert und die ersten Ausgrabungen behandelt, wobei die Erwähnung einer Brechstange im zweiten Unterkapitel bereits ahnen lässt wohin der Weg führt.
Der letzte Abschnitt trägt den Titel „Spurensuche in der Gegenwart“. Gerade in diesem Teil weiß mich das Buch zu überzeugen und erläutert Fragen wie etwa warum nicht die Pfalz oder Teile davon wiederaufgebaut wird und wie während Sanierung vorgegangen wird.
Gerade dieser Abschnitt sollte doch von vielen gelesen werden die in einem Denkmalgebiet leben. Aber auch sonst sind diese Beiträge höchst interessant vermitteln sie doch wie sich die Auffassung von Archäologie und Wissensvermittlung geändert haben.
Das Buch ist generell gut zu lesen, auch wenn die Texte dem ungeübten in der Materie hin und wieder ein wenig kompliziert vorkommen könnten, so etwa wenn Caspar Ehlers über einen Hoftag eher beiläufig erwähnt das er unter den Begriffen synodus und auch generalis conventus auftaucht. In der Regel hält man sich jedoch daran Begriffe zu erläutern, so findet sich dann auch hinter „Dreikonchenbau“ der in Klammern gesetzte Einschub mit der Erläuterung was denn überhaupt eine Konche ist.
Viele, auch großformatige, Farbbilder erläutern die dargestellte Materie, auch wenn man wohl die meisten der Bilder bereits kennt wenn man in der Materie ist.
Zwar richtet sich das Buch, wie bereits angedeutet, eher an den interessierten, denn den versierten Leser, ist aber jedem nahe zu legen der sich für die Geschichte und die Architektur der Pfalz Ingelheim interessiert. Zumal man so kompakt die Informationen nicht noch einmal bekommt.
Auf den Spuren Karls des Großen in Ingelheim , Entdeckung – Deutung – Wandlung
Holger Grewe (Hg), Michael Imhhof Verlag
ISBN 978-3-7319-0074-0
19,95€
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…