Neue alte Funde aus Trebur
Eine der Vorraussetzung damit ein Museum anständig funktionieren kann ist die gewissenhafte Inventarisierung eines Magazins, respektive der Funde darin. Das läuft auch seit geraumer Zeit inzwischen in Trebur nach dem sich jahrzehntelang Bodenfunde in rauen Mengen angesammelt haben.
Das ganze ist inzwischen weit fortgeschritten, ein Großteil ist katalogisiert, fotografiert, bestimmt und in eine Datenbank eingetragen.
Nun kam man auch an das Material das 1988/89 aus dem Boden geholt wurde als das Museumsgebäude saniert wurde. Man muss dazu wissen, dass das der heute giebelständige Bau aus der Zeit vor dem 30-Jährigen Krieg einen Vorgänger hatte, dessen traufständiger Keller in Teilen noch unter dem heutigen Keller vorhanden ist. Mit diesem Wissen ging man natürlich sorgsamer als gewohnt mit dem Aushub um und siebte ihn gewissenhaft durch. Die Scherben landen erst einmal im Magazin.
Wie gesagt, nun waren sie an der Reihe und siehe da, nicht nur das häufige Material vom 14. bis 19. Jahrhundert fand sich.Natürlich fand sich auch merowingisches und karolingisches Material, was ebenfalls zu erwarten war, sondern auch römisches.
Ich bin ja, was die Römer in Trebur angeht immer etwas zurückhaltend. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich Trebur die Römer nicht gönnen würde. Das Thema ist mir zu sehr mit längst überkommen Ideen überalden. Etwa das Name Tribur von Trajan stamme oder das der Virodacthi Stein in der Laurentiuskirche direkt aus Trebur stamme.
Nun gab es in den letzten Jahren im Kreis Groß Gerau aber einige römische Überraschungen, nicht zuletzt durch Dr. Maurer, der Uni Frankfurt und Terraplana e.V. und ich möchte auch nicht ausschließen das die Römer in Trebur waren, nur fällt mir im Moment nicht ein was in Trebur gewesen sein soll das einen effektiven Auschlag für die Entwicklung einer Pfalz gegeben haben könnte. Für einen Burgus wären wir zu nah am Astheimer Burgus, für ein Marschlager zu nah am Lager Herrenwiese und Kornsand, für ein festes Lager zu nah an Wallerstädten und Groß Gerau. Blieben nur irgendwelche kleinere Villen oder etwas in dieser Richtung. Nichts was einen militärischen Zusammenhang zu einer Pfalz liefern könnte.
Zur Zeit gehe ich also davon aus das das Eine (Römer) nichts oder nur indirekt mit dem Anderen (Karolinger) zu tun hat. Wenn man sich hier für eine Pfalz entschied dann waohl nur weil in der Nähe römisches Abbruchmaterial vorhanden war, das man recyceln konnte. (Vergleichsbeispiel: in Seligenstadt wurde das Kloster nicht auf dem Römerlager gebaut, sondern daneben aber wohl noch im Vicus wie ich zugeben muss)
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…